nichts geht mehr

Mobilfunk: Probleme mit alten Handys

Auch SIM-Karten können Fehlerquelle bei Funktions-Einschränkungen sein
Von Volker Schäfer

Jeder Handyfan, der schon seit mehreren Jahren die Vorteile der mobilen Telefonie nutzt, wird sicherlich schon mehrere GSM-Handys besitzen oder besessen haben. Oft werben die Netzbetreiber und Provider auch für ihre Partner- bzw. Zweitkarten mit dem Hinweis darauf, dass man diese nach dem Kauf eines neuen Endgeräts - zum Beispiel im Rahmen der Vertragsverlängerung - im alten Handy betreiben kann.

Grundsätzlich ist das kein Problem, und wenn man wirklich einen zweiten Anschluss benötigt, kann man so sein Altgerät noch sinnvoll weiternutzen. Problematisch wird es nur dann, wenn man noch ein GSM-Telefon der ersten Generation besitzt und mit diesem telefonieren will. Tests mit den Nokia-Handys 1011 und PT11 sowie dem Autotelefon Nokia 6050 zeigten nämlich, dass diese Geräte mit der Netzinfrastruktur des 21. Jahrhunderts in vielen Fällen nicht mehr klarkommen.

So bucht sich das Nokia 1011 und das Nokia 6050 User-Berichten zufolge vielerorts ins deutsche Vodafone-Netz erst gar nicht mehr ein. Mit dem PT11 kann man sich zwar bei E-Plus und o2 einbuchen. Gespräche kommen aber entweder gar nicht erst zustande, oder die Verbindung bricht nach kurzer Zeit zusammen. Mit dem PT11NF tritt dieses Problem dagegen nicht auf. Dieses arbeitet auch heute noch in beiden deutschen E-Netzen einwandfrei.

Vielfältige Gründe für Funktions-Einschränkungen

Die Gründe dafür, warum einige Handy-Oldies heutzutage ihren Dienst versagen, sind vielfältig. Ein Hauptproblem ist das so genannte Synthesizer-Hopping, das heute in vielen GSM-Netzen zum Einsatz kommt, früher aber nicht üblich war. Dabei wird während einer Verbindung regelmäßig und in kurzen zeitlichen Abständen der Sendekanal gewechselt - und zwar scan-ähnlich über bis zu 30 Kanäle und mehr. Wer an seinem Handy die Möglichkeit hat, einen Netmonitor zu aktivieren, kann diesen Effekt gut beobachten.

Neben Telefonen können auch "historische" SIM-Karten Probleme verursachen. Während ältere Karten noch mit 5 Volt-Technik arbeiteten, sind heute 3 Volt üblich. Nicht wenige aktuelle Handys unterstützen die Nutzung alter 5 Volt-Karten nicht. Schildert man der Kundenbetreuung seines Netzbetreibers nach dem Kauf eines neuen Geräts das Problem, so erhält man in der Regel auf Kulanz eine neue SIM.

Umgekehrt kann es vorkommen, dass so genannte U-SIMs neuester Generation mit einigen älteren Handy-Typen nicht zusammen arbeiten. Über derartige Probleme im Vodafone-Netz haben wir bereits vor einigen Monaten berichtet. Inzwischen ist bekannt, dass das Problem noch komplexer, aber auch kleiner ist als seinerzeit angenommen.

Oft sind nur bestimmte Baureihen eines Handy-Typs betroffen, oder das Aufspielen einer anderen Betriebs-Software sogt für Abhilfe. Die Vodafone-Pressestelle erklärte seinerzeit auf Anfrage von teltarif.de, es sei naturgemäß ein ganz wichtiges Kriterium gewesen, dass die Karten auch mit Telefonen älteren Datums funktionieren.

Unterdessen wurden allerdings ähnliche Schwierigkeiten auch von E-Plus-U-SIM-Karten bekannt. User-Berichten zufolge erkennen das Sagem DC 715 und das Siemens S11E zwar die Karte, und man kann zunächst die PIN eingeben. Danach versagen beide Geräte aber ihren Dienst. Mit anderen SIM-Karten können sie dagegen problemlos betrieben werden.