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Push-to-Talk im Test

Friendly User Test bei mobilcom endet heute
Von Volker Schäfer /

Schön ist das Feature, Mitteilungen nicht nur an eine Person, sondern auch gleich an mehrere Kontakte verschicken zu können. Die Antworten gehen dann auch wieder an den gesamten Personenkreis, der zuvor angesprochen wurde. Hier fehlt jedoch ein eindeutigerer Hinweis, dass die Antwort auf eine PtT-Nachricht automatisch an mehrere Personen verschickt wird. Derzeit wird lediglich durch eine Zahl in Klammern hinter der eingegangenen Nachricht signalisiert, dass die Nachricht an mehrere Personen ging. Will man nur einer Person antworten, muss man diese wieder explizit in der Buddy-Liste auswählen und eine neue Nachricht verschicken.

Allerdings ist es natürlich nur möglich, Sprachnachrichten an Personen zu schicken, die ebenfalls bei Fastchat registriert sind und die man in seine Buddy-Liste aufgenommen hat. Dieses Prinzip kennt man auch von Instant Messagern wie ICQ. Auch hier sind nur Personen erreichbar, die ebenfalls den Messenger verwenden. Allerdings gibt es derzeit noch keine Suchfunktion, um nach PtT-Teilnehmern suchen zu können.

Offline-Versand als weitere Option

Der Nachrichtenversand ist allerdings auch an Buddys möglich, die gerade nicht online sind bzw. die Fastchat-Software nicht gestartet haben. Diese Leute werden ggf. über die eingegangene Nachricht informiert, sobald sie wieder Fastchat nutzen. Im Gegensatz zu Messages, die man bekommt, während man online ist, werden solche Mitteilungen allerdings nicht automatisch auf das Handy geladen, sondern müssen auf Knopfdruck vom Fastchat-Server herunter geladen werden.

Nachrichten, die eintreffen, während man gerade online ist, kann man entweder automatisch abspielen lassen (wobei es in diesem Fall auch möglich ist, die Mitteilung später erneut abzuhören). Leider kann man in diesem Fall das Abspielen der Nachricht nicht stoppen, was in ungünstigen Situationen (im Meeting oder während eines Telefonates an einem anderen Telefon) sehr nervend sein kann. Hier hilft unter Umständen nur das Zuhalten des Lautsprechers oder das Abschalten des Handys. Wer also öfter in Situationen ist, in denen eine automatisch abgespielte PtT-Nachricht stören könnte, sollte generell diese Funktion deaktivieren. Alternativ kann man sich nämlich auch durch einen Einzelton oder Klingelton über die eingehende Nachricht informieren lassen und diese dann hören, wenn man hierfür Zeit hat.

Software-Bugs eher selten

Etwas negativ fielen einige Software-Fehler bei Fastchat auf. Nach Aus- und erneutem Einschalten des Handys und Start der Fastchat-Software kann es beispielsweise passieren, dass verschiedene Einstellungen zurückgesetzt sind. Während unseres Tests kam es beispielsweise vor, dass Nachrichten in diesem Fall wieder automatisch abgespielt wurden, anstelle einer akustischen Information über die eingegangene Message. Auch kam es vor, dass die Software während des Betriebs abstürzte. Nach einem Neustart waren eingetroffene Nachrichten unwiederbringlich verloren und wurden nicht neu vom Server geladen.

Fazit

Dennoch hat es Spaß gemacht, Push-to-Talk zu nutzen. Der Dienst funktionierte - abgesehen von den kleinen, erwähnten Unzulänglichkeiten - reibungslos und kann in jedem Fall sinnvoll und nutzbringend eingesetzt werden, um kurze Informationen auszutauschen. Dies kann immer dann sinnvoll sein, wenn für den Informationsaustausch nicht unbedingt ein Live-Telefonat erforderlich ist. Bei unseren Tests haben wir aber auch mehrfach Unterhaltungen per PtT geführt, die eigentlich Telefonate von 10 bis 15 Minuten Länge erfordert hätten.

Ob der Dienst wirklich erfolgreich sein wird, hängt vor allem von der Bepreisung ab. mobilcom hat sich noch nicht zu den künftigen Tarifmodellen geäußert, sondern will dies erst nach Auswertung der Testergebnisse. Der Anbieter Phone House rechnet mit Kosten zwischen 19 und 39 Cent pro Nachricht. Das wäre natürlich zu teuer, wenn man diesen Tarif mit den Kosten für ein "richtiges" Telefongespräch vergleicht. Zudem sind viele PtT-Nachrichten in der Regel nur wenige Sekunden lang. Und wenn dann zum Beispiel ein kurzes "Okay!" soviel kosten soll, wie eine MMS, dann ist der Erfolg von PtT eher fraglich.

Eine Abrechnung nach übertragenem Datenvolumen wäre für den User auch nicht unbedingt von Vorteil. Bei einer nicht übermäßigen Nutzungen kamen wir im Schnitt auf 15 bis 20 Megabyte innerhalb von gut vier Wochen. Legt man hier die normalen GPRS-Tarife der Netzbetreiber zugrunde, so wäre Push-to-Talk ebenfalls ein teures Vergnügen.

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