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Im Test: Blackberry mit Nokia 6820

Vodafone bietet den E-Mail-Pushdienst auf "normalem" Handy an
Von Volker Schäfer

Der E-Mail-Pushdienst von Blackberry war bislang nur auf eigenen Geräten des kanadischen Herstellers RIM nutzbar. Seit einigen Monaten ist der Service nun auch mit ersten "Fremdgeräten" verfügbar. Als erstes herkömmliches Handy wird das Nokia 6820 mit Blackberry-Software ausgeliefert. Weitere Geräte unter anderem von Siemens, Sony Ericsson und HTC folgen.

teltarif.de hatte jetzt Gelegenheit, den Dienst im deutschen Vodafone-Netz und mit dem Nokia 6820 zu testen. Wir aktivierten dafür eine normale Vodafone-Vertragskarte für den Blackberry-Service und legten diese in das Nokia-Handy ein, das im Menü "Mitteilungen" über den zusätzlichen Punkt "Blackberry" verfügt. Hier kann man unter anderem seine Mailbox ein- und ausschalten und auch festlegen, ob man auch im Ausland über den E-Mail-Pushdienst erreichbar sein möchte oder nicht. Gerade für Privatkunden macht die Deaktivierung durchaus Sinn, da ansonsten hohe Roamingkosten anfallen können.

Konfiguration via Internet

Die eigentliche Konfiguration der E-Mail-Box erfolgt aber über Internet unter der Adresse mobileemail.vodafone.de [Link entfernt] . Hier legt man ein neues Konto an, indem man die IMEI-Nummer des Handys und die Blackberry-PIN, die ebenfalls im Nokia 6820 abgelesen werden kann, eingibt. Danach kann man den gewünschten Benutzernamen und ein Passwort einrichten und das Konto wird angelegt.

Sobald man das Handy mit der für Blackberry freigeschalteten SIM-Karte einschaltet und per GPRS mit dem RIM-Server verbunden ist, werden die Kontoeinstellungen auf das Telefon übertragen, man erhält eine Willkommens-Mail und ist ab diesem Zeitpunkt unter der Adresse "gewünschter Username"@mobileemail.vodafone.de erreichbar.

Eigene E-Mail-Postfächer ebenfalls nutzbar

Zusätzlich ist es möglich, Mails, die auf anderen Konten eingehen, auf diese Adresse umzuleiten. Alternativ kann Blackberry die Mails auch im 15-Minuten-Takt abrufen. Dabei kann man selbst entscheiden, ob die abgerufenen Mails auf dem Server verbleiben oder gelöscht werden sollen.

Ebenfalls festlegen lässt die die Mail-Adresse, mit der man elektronische Post beantwortet bzw. verschickt. Allerdings muss man sich auf eine Adresse festlegen. Diese lässt sich zwar über Internet umstellen, nicht aber kurzfristig am Handheld z.B. für nur eine Mail.

Der Mail-Empfang und -Versand funktioniert auf dem Nokia 6820 genauso zuverlässig wie bei den "echten" Blackberry-Geräten. Die Mitteilungen können über die normale Tastatur genauso beantwortet werden wie über die große Tastatur, die freigelegt wird, wenn man das Handy aufklappt. Dadurch kommt beim E-Mailen ein ähnliches Feeling wie bei der Beantwortung von SMS-Mitteilungen auf.

Bei größerem Mailaufkommen stößt das Handy an seine Grenzen

Für nicht allzu lange Mails reicht auch das recht klein geratene Display des Nokia 6820 völlig aus. Bei längeren Mails verliert man jedoch schnell die Übersicht. Dennoch ist der E-Mail-Pushdienst eine nette Bereicherung für das Nokia-Telefon. Wer nicht gerade mehrere hundert Mails am Tag bekommt, wird die kompakte Bauweise des Handys im Vergleich zu anderen Handhelds schätzen. Professionelle Anwender, die viele und längere Mails erhalten, werden sich aber schnell ein größeres Display und eine bessere Tastatur wünschen und somit eher zu einem Original-Blackberry greifen.