Haushalt

Bund verkauft T-Aktien für 1,6 Milliarden Euro

Staatsanteil an der Deutschen Telekom beträgt noch 38 Prozent
Von dpa / Björn Brodersen

Der Bund hat zum Stopfen seiner Haushaltslöcher Telekom-Aktien für 1,6 Milliarden Euro an die staatseigene Förderbank KfW verkauft. Die Bankengruppe erwarb heute nach eigenen Angaben 3,3 Prozent oder rund 138 Millionen Aktien und hält nun 15,3 Prozent an der Telekom. Der Bund hält noch 22,7 Prozent der T-Aktien; direkt und indirekt (über die KfW) ist er damit noch zu 38 Prozent an der Deutschen Telekom beteiligt. Die Staatsbank soll die Aktien zu einem günstigen Zeitpunkt über den Kapitalmarkt weiter verkaufen. Mit den Erlösen kann Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) seinen Haushalt aufbessern. Die Transaktion war für dieses Jahr erwartet worden.

Wie bei früheren so genannten Platzhaltergeschäften erwarb die KfW die Aktien mit einem deutlichen Abschlag vom aktuellen Marktkurs. Die Bank zahlte rechnerisch 11,56 pro Aktie, der Kurs der T-Aktie im Handel lag heute zur Mittagszeit bei 16,53 Euro. Gleichzeitig erhielt der Bund einen Besserungsschein, der ihm bei einem Weiterverkauf der Aktien an den Kapitalmarkt den Mehrerlös sichert. Die KfW hatte zuletzt im Dezember 2003 rund 4,7 Prozent des Aktienkapitals der Telekom erworben. Im Oktober gab die Bank Telekom-Aktien und Optionsscheine im Wert von vier Milliarden Euro an internationale Anleger ab. Damit schuf sie Platz für neue Übernahmen von T-Aktien aus dem Bestand des Bundes.

Langfristig will sich der Bund aus der Deutschen Telekom ebenso wie aus der Deutschen Post AG zurückziehen. Ende November hatte der Bund bei der KfW-Bankengruppe geparkte Post-Aktien für eine Milliarde Euro innerhalb weniger Stunden verkauft.