Gesundsparen

T-Mobile: Subventionsabbau, weniger Geräte, einfachere Tarife

Telekom-Tochter stellt Details zum Wachstums- und Effizienzprogramm vor
Von Thorsten Neuhetzki

Save for Growth heißt das Wachstums- und Effizienzprogramms von T-Mobile, dessen Details der Konzern heute offiziell vorgestellt hat. Der Mobilfunkanbieter will damit zwar deutlich sparen, aber dennoch wachsen. Bis Ende 2006 soll ein jährliches Einsparvolumen von einer Milliarde Euro eingespart werden. Das sind nach Angaben der Telekom-Tochter etwa zehn Prozent der laufenden Kosten. Für die Kunden und Angestellte bedeutet das jedoch einige Abstriche.

Gespart werden soll unter anderem bei den Handys selber. Bereits im September kündigte T-Mobile-Chef René Obermann an, dass die Subventionen für neue Handys eingeschränkt werden sollen. Kurz darauf realisierte das Unternehmen schon erste Maßnahmen. Nun sollen die Sparmaßnahmen durch "gezielte Steuerung von Handysubventionen" fortgeführt werden. "Der Kurs ist klar: Profitables Wachstum zu vertretbaren Kosten, statt Wachstum um jeden Preis", sagt Obermann. Das bedeutet nach seinen Angaben "einfache und günstige Handytarife in Verbindung mit realistischen Handypreisen".

Kunden haben künftig weniger Auswahl beim Handy

Reduziert werden soll auch die Zahl der Mobiltelefonmodelle. Timotheus Höttges, Vorstand für die europäischen Vertriebs- und Serviceaktivitäten und verantwortlich für das "Save for Growth"-Programm sagt dazu, bisher habe T-Mobile vor allem auf eine sehr große Vielzahl von Modellen gesetzt, "wovon nur ein Teil auf die entsprechende Resonanz beim Kunden stieß." Zukünftig werde man sich stärker an den tatsächlichen Kundenbedürfnissen ausrichten und das Sortiment straffen. Man werde den Fokus gezielter auf ausgewählte T-Mobile-spezifische Produkte legen. Als Beispiel nannte er die nach Unternehmensangaben sehr erfolgreiche MDA-Familie. Sie sei gerade im Weihnachtsgeschäft sehr stark nachgefragt worden. Bis zum Jahresende 2004 hat T-Mobile davon in Europa etwa 100 000 Geräte absetzen können. Andererseits werde T-Mobile sein Geräteprogramm von derzeit über 50 Modellen auf rund 30 bis 40 Typen reduzieren. So ließen sich die Einkaufsvolumina gezielter steuern, was wiederum attraktivere Preise für diese Geräte ermöglichen werde.

Gespart werden wird in den kommenden zwei Jahren auch beim Personal. Insgesamt zehn Prozent der Belegschaft sollen nach Angaben des Unternehmens europaweit gehen. Das sind 2 200 Angestellte. Alleine in den deutschen T-Mobile-Organisationseinheiten seien von diesem Stellenabbau 1 200 Menschen betroffen. "Wir werden alles tun, um diesen Prozess so sozialverträglich wie möglich zu gestalten", sagte Obermann dazu. So solle zunächst auf Nachbesetzungen bei natürlicher Fluktuation verzichtet werden. Auch einvernehmliche Trennungen, interne und externe Vermittlung sowie Altersteilzeit sind Thema.