E-Post

Vodafone jetzt mit eigenem E-Mail-Pushdienst

Neues Angebot hat Vor- und Nachteile gegenüber Blackberry
Von Volker Schäfer

Zur CeBIT hat Vodafone einen eigenen E-Mail-Pushdienst gestartet. Das Angebot wird ab sofort parallel zu Blackberry vertrieben. teltarif.de hat die neue Lösung etwas genauer unter die Lupe genommen und sowohl Vorteile, als auch Nachteile gegenüber Blackberry festgestellt.

Als großen Vorteil stellt der Netzbetreiber unter anderem die größere Endgeräte-Vielfalt heraus. Das Vodafone-Angebot sei ein offenes System, das für viele Handys angeboten werden könne. Hier gibt es bei Blackberry Einschränkungen.

Größere Endgeräte-Vielfalt

Bislang hat Vodafone Blackberry-Dienste fast ausschließlich auf Geräten angeboten, die von RIM produziert wurden. Einzige Ausnahme war das Nokia 6820. Der E-Mail-Pushdienst, den der Netzbetreiber nun selbst ins Leben gerufen hat, ist auf dem VPA III und auf dem P910i von SonyEricsson verfügbar. Weitere Telefone sollen schon in Kürze folgen. So wird es schon in den nächsten Wochen Software-Lösungen für das Nokia 6630 und das Nokia 9300 geben. Für den "großen Bruder" des 9300, den Communicator 9500, ist der Pushdienst dagegen derzeit noch nicht vorgesehen.

Wie am CeBIT-Messestand des zweitgrößten deutschen Mobilfunk-Netzbetreibers weiter zu erfahren war, können VPA III-Besitzer ihr Handy-PDA-Kombigerät auch nachträglich mit der Software für den Pushdienst ausrüsten. Beim P910i dagegen ist eine nachträgliche Installation nicht möglich.

Blackberry beim Datenvolumen sparsamer

Entscheidender Nachteil gegenüber Blackberry ist das übertragene Datenvolumen bei Vodafone Push E-Mail. Während Blackberry zunächst die ersten ein bis zwei Kilobyte eine Mail auf den Handheld überträgt und den Rest des Textes bzw. anhängende Dateien erst dann herunterlädt, wenn man die elektronische Post geöffnet hat und im Text nach unten scrollt, werden bei Vodafone sofort fünf Kilobyte übertragen. Dabei muss es der Nutzer belassen oder gleich den kompletten Text auf das mobile Endgerät laden. Die Gefahr, größere Datenmengen als bei Blackberry zu übertragen, ist somit recht groß. Die Preise [Link entfernt] für den E-Mail-Pushdienst und das übertragene Datenvolumen sind bei beiden Systemen identisch. E-Mail-Fans, die viel elektronische Post bekommen, sind somit wohl bei Blackberry besser aufgehoben - zumindest wenn es auf die Kosteneffizienz ankommt.

Echte Synchronisation auch ohne Serverzugriff

Großer Vorteil bei Vodafone: Die echte Synchronisation von E-Mails und Kalenderdaten funktioniert bei Microsoft Exchange und Lotus Notes auch ohne eine teuere Server-Software. Außerdem ist ein direkter Zugriff auf den Mailserver nicht erforderlich. Es muss lediglich eine Software auf dem Arbeitsplatz-PC des Anwenders installiert werden und dieser im Büro durchgehend eingeschaltet und online bleiben, wenn die mobile Synchronisation genutzt werden soll. So haben erstmals auch kleine Firmen, Besitzer von Einzelfirmen oder interessierte Privatanwender die Möglichkeit einer echten Mail-Synchronisation. Exchange-Postfächer werden inzwischen von Internet-Providern angeboten, Blackberry Enterprise ist aber nach wie vor Unternehmen mit eigenen Mailserver vorbehalten.

POP3-Abruf im Viertelstunden-Takt

Für normale POP3-Mailkonten bietet Vodafone auch einen normalen Pushdienst an. Dabei werden die Mailkonten alle 15 Minuten abgefragt und neu ankommende Post wird auf das Handy übertragen. Hierfür muss kein PC im Büro eingeschaltet sein. Als weiteren Vorteil stellte Vodafone auch heraus, dass die Formatierung eingehender Mails erhalten bleibt. Hier gäbe es bei Blackberry Einschränkungen. Allerdings muss man damit rechnen, dass sich auch dadurch die übertragene Datenmenge erhöht.

Abzuwarten bleibt, wie sich der Dienst weiter entwickelt. So soll es in Zukunft neben den bisherigen Angeboten auch eine serverbasierte Lösung für Firmenkunden geben. Derzeit ist aber noch unklar, wann und zu welchem Preis diese verfügbar sein wird.