Ratgeber

Sicherheit im Internet

Wie Sie sich vor den größten Gefahren schützen können
Von Björn Brodersen

Eine weitergehende Gefährdung der Privatsphäre stellt so genannte Spy- bzw- Adware dar. Durch unbemerkt heruntergeladene Programme werden dabei ohne Wissen des Internetnutzers Informationen über sein Surfverhalten und Systemeinstellungen oder etwa wichtige Daten wie Passwörter ausgespäht. Meistens wird solche Software zu Werbezwecken eingesetzt. Neben der nötigen Aufmerksamkeit im E-Mail-Verkehr und beim Download von Dateien aus dem Internet können die Verbindungen aus dem und ins Internet durch die Installation einer Personal Firewall eingeschränkt und besser kontrolliert werden. Bereits auf dem Rechner befindliche Spyware können von kostenlosen oder kommerziellen Tools erkannt und entfernt werden.

Die Surfgewohnheiten eines Users verraten auch Cookies, kleine Textdateien, die beim Aufruf einer Website auf die lokale Festplatte des PC des Besuchers gelangen. Diese können zwar hilfreich für den Benutzer sein, indem sie Internet-Einstellungen für bestimmte Online-Dienste speichern und bei erneutem Besuch die Eingabe von Passwörtern überflüssig machen oder den aktuellen Inhalt des Warenkorbs in einem Online-Shop zwischenspeichern. Dennoch sollten die User bedenken, dass diese Dateien ein Nutzerprofil von ihnen erstellen und persönliche Informationen an einen Website-Betreiber weitergeben.

Unterscheiden muss man zwischen Cookies, die nur die Dauer der Surfsession gültig sind und nach dem Schließen des Browsers wieder gelöscht werden, und Cookies, die erst nach längerer Zeit verfallen. Bei entsprechender Einstellung des Internet-Browsers wird der Nutzer vorab informiert, wenn ein Cookie abgelegt werden soll. So kann man im Einzelfall selbst entscheiden, ob ein Cookie angenommen oder abgelehnt werden soll. Zudem gibt es spezieller Tools, die den Rechner vor Cookies schützen. Manchmal hat der User aber gar keine Wahl: Viele Online-Shops haben die Annahme von Cookies zur Voraussetzung für den Einkauf gemacht.

Viren, Würmer und Trojanische Pferde

Gefährlicher als Spionageprogramme oder belästigende Werbemails sind Schädlinge wie Viren, Würmer oder Trojanische Pferde. Sie können auf befallenen PC-Systemen zu einem unwiederbringlichen Verlust von Daten führen. Viren verstecken sich häufig in E-Mail-Anhängen oder in infizierten Anwendungen oder Dateien, die aus dem Internet heruntergeladen werden; sie können aber auch über externe Datenträger wie USB-Sticks oder CD-ROM verbreitet werden. Wird die Anwendung gestartet oder das Dokument geöffnet, aktiviert sich der Virus und beginnt sein zerstörerisches Wirken auf dem Rechner: Das kann vom Manipulieren, Zerstören oder Löschen von Daten bis zum Verändern von Bildschirminhalten oder Anzeigen von Mitteilungen reichen.

Programme, die aus dem Internet herunter geladen werden oder in E-Mail-Anhängen befinden, können sich im Nachhinein als Trojanische Pferde entpuppen, dazu gehören auch Musikstücke oder Filme, die Sicherheitslücken in den Abspielprogrammen ausnutzen. Trojanische Pferde sind Programme, die vorgeben, nützlich zu sein und unbemerkt im Hintergrund wirken. Sie spionieren vertrauliche Daten wie beispielsweise Passwörter aus, indem sie Tastatureingaben des Anwenders aufzeichnen und an den Urheber des Schädlings senden, erlauben Fremden den Zugriff auf den Rechner durch das Öffnen einer Hintertür oder Missbrauchen den befallenen Rechner zum Versand von Spam.

Besten Schutz vor Viren, Würmer oder Trojanern verspricht nur eine Anti-Viren-Software, die durch regelmäßiges Updaten auf dem neuesten Stand gehalten wird. Auch der Einsatz einer Personal Firewall ist ratsam, da diese Zugriffsversuche von außen auf bestimmte Ports erkennen und gegebenenfalls blockieren. Zudem sollten die Internetnutzer beim Umgang mit E-Mails und beim Download von Anwendungen oder Dateien Vorsicht walten lassen, besonders wenn die erhaltenen E-Mails von unbekannten Absendern stammen oder die Quellen der Programme oder Dateien unbekannt sind.