Walkie-Talkie

T-Mobile: Push-to-Talk mit Serie 60-Handys

Erste Erfahrungen mit der PTT-Softwarelösung
Von Volker Schäfer /

Das von T-Mobile in Deutschland eingeführte Push-to-Talk-Verfahren funktionierte bislang nur mit Handys, bei denen der PTT-Client fest im Betriebssystem integriert war. Software-Lösungen wurden nicht unterstützt, obwohl Nokia auf seinen internationalen Web-Seiten zum Teil schon entsprechende Tools zur Installation auf Serie 60-Telefonen bereitstellt.

Seit einigen Tagen funktioniert der Push-to-Talk-Dienst - mit Einschränkungen - auch mit Serie 60-Handys. Die teltarif-Redaktion testete die Walkie-Talkie-Funktion, die T-Mobile noch bis Ende Juli kostenlos anbietet, mit dem Nokia 6600 und dem Nokia 3230.

Software nicht immer vorinstalliert

Während beim Nokia 3230 der PTT-Client schon vorinstalliert ist, muss die Software beim Modell 6600 zuerst installiert werden. Das Tool - bestehend aus zwei Dateien, die nacheinander installiert werden müssen - ist auf der Homepage von Nokia Taiwan zu finden. Diese ist zwar komplett in Chinesisch gehalten, die Download-Links sind aber klar erkennbar.

Bei der Installation sollte man sich nicht daran stören, dass eine chinesische Software-Version angezeigt wird. In Wirklichkeit ist das Tool in englischer Sprache gehalten und somit auch für Mitteleuropäer leicht verständlich und konfigurierbar. Die Einstellungen sind mit denen für andere Serie 60-Handys, bei denen die PTT-Software zum Teil schon vorinstalliert ist, identisch.

Konfiguration ist kompliziert

Als Benutzername wird die eigene T-Mobile-Rufnummer im internationalen Format und mit der Endung @poc.t-mobile.de eingetragen (z.B. +491711234567@poc.t-mobile.de). Das Passwort lautet tm. Nach dem ersten Start der Software wird als "Default Nickname" die Handynummer (z.B. +491711234567) eingetragen. Die Domain lautet poc.t-mobile.de.

Um eine Verbindung zum PTT-Server aufzubauen, wird eine GPRS-Internet-Verbindung benötigt. Hierzu muss der T-Mobile-Internet-Zugang vorkonfiguriert und im PTT-Client ausgewählt werden. Wichtig: Hier sollte der neue APN internet-t-mobile genutzt werden. Technisch funktioniert auch der alte Zugangspunkt internet.t-d1.de. Wer diesen verwendet, läuft aber Gefahr, dass die Datenübertragungen berechnet werden, während unter internet-t-mobile der PTT-Dienst derzeit komplett kostenfrei ist.

Schließlich muss noch unter Server address poc.t-mobile.de eingetragen werden. "Show my PTT address" wird auf "Yes" und unter "User Name" und "Password" werden erneut Handynummer und tm eingetragen. Nun muss unter "Realm (Gebiet)" noch "PoC Service C1.0" eingetragen werden. Anschließend lässt sich der Dienst starten.

PTT-Kontakte können nun über das Telefonbuch eingerichtet werden. Hierzu fügt man beim jeweiligen Kontakt eine Webadresse hinzu. Diese hat das Muster sip:Rufnummer@poc.t-mobile.de (z.B. sip:+491601234567@poc.t-mobile.de). Anschließend sollte der jeweilige Ansprechpartner unter den PTT-Kontakten zu finden sein. Ist dieser gerade am PTT-Server angemeldet, so sind nun Walkie-Talkie-Gespräche möglich. Leider müssen die Login-Daten zumindest beim 3230 nach einem Neustart des Telefons erneut eingegeben werden.

PTT-Anrufe müssen manuell entgegengenommen werden

Interessant: Während PTT-Nutzer, die z.B. ein Nokia5140 oder ein Nokia 6020 nutzen, jeweils sofort sprechen können, wenn sie einen Gesprächspartner auswählen, erhalten Serie 60-Nutzer, die angesprochen werden, zunächst eine akustische bzw. optische Benachrichtigung. Der Talk muss dann manuell entgegengenommen werden.

Die bisherigen Versuche der teltarif-Redaktion, mit Serie 60-Telefonen PTT-Gruppen beizutreten oder bereits bestehenden Gruppen beizutreten, scheiterten. Derzeit sind offenbar nur Einzelgespräche möglich. Bleibt abzuwarten, ob sich dies ändert, wenn der Netzbetreiber möglicherweise demnächst Push-to-Talk auf Softwarebasis offiziell unterstützt.