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Siemens erleidet unerwartet starken Gewinneinbruch

Hohe Verluste bei Com und SBS
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der Siemens-Konzern hat im abgelaufenen Quartal einen unerwartet starken Gewinneinbruch erlitten. Gründe waren unter anderem Probleme im Kommunikationsbereich und beim IT-Dienstleister SBS. Der Gewinn nach Steuern sei im Vergleich zum Vorjahr von 815 auf 389 Millionen Euro gesunken, teilte Siemens heute mit. Auch ohne das verlustreiche Handygeschäft, das an den BenQ-Konzern verkauft wird, ergibt sich für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2004/05 (30. September) ein Gewinnrückgang von 871 auf 625 Millionen Euro.

Die Aktionäre des taiwanesischen BenQ-Konzerns hatten zuvor dem Kauf der Siemens-Handysparte auf einer außerordentlichen Hauptversammlung zugestimmt. Im dritten Quartal belasteten die Handys das Siemens-Ergebnis noch einmal mit einem Minus von 236 Millionen Euro.

Auch ohne die Mobilfunksparte hat der Konzern noch Probleme. Drei Sparten erzielten im Quartal ein negatives Bereichsergebnis. So machte die Kommunikationssparte Com auch ohne die Mobilfunkgeräte ein Minus von 70 Millionen Euro. Beim IT-Dienstleister SBS betrug der Verlust sogar 109 Millionen Euro. Auch der Logistik-Bereich L&A war in den roten Zahlen. Der Konzern sei dabei, "geeignete Maßnahmen" für die Problemsparten zu ergreifen, sagte Vorstandschef Klaus Kleinfeld. Der Konzern-Umsatz stieg im Quartal von 17,5 auf gut 18,7 Milliarden Euro.