Einigung

BenQ wird Handy-Partner von Siemens (aktualisiert)

Später ist offenbar eine komplette Übergabe vorgesehen
Von dpa / Björn Brodersen

Wie bereits am Wochenende berichtet will der Siemens-Konzern will durch ein Bündnis mit dem taiwanesischen Hersteller BenQ die Krise in seiner verlustreichen Handysparte beenden. BenQ stehe als Kooperationspartner fest, erfuhr die dpa heute Abend aus Branchenkreisen. Geplant ist ein Gemeinschaftsunternehmen. Laut übereinstimmenden Medienberichten will Siemens dabei auf kurz oder lang die Mehrheit abgeben und sich so von seiner Handysparte mit 10 000 Beschäftigten de facto trennen. Der Konzern war seit Monaten auf der Suche nach einem Partner für die Mobilfunksparte, die zuletzt jeden Tag mehr als eine Million Euro Verlust machte. Arbeitnehmervertreter forderten, Siemens müsse die Mehrheit am Handygeschäft behalten. Sie fürchten vor allem um die Sicherheit der 6 000 Arbeitsplätze in Deutschland.

Am heutigen Nachmittag wurde der Aufsichtsrat über die Partnerschaft mit BenQ informiert. Der Konzern wollte sich nach der Telefonkonferenz nicht zu Ergebnissen äußern. In Branchenkreisen wurde damit gerechnet, dass Siemens am Dienstag Details der Kooperation bekannt geben könnte. Die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) hatte heute Morgen über das Bündnis mit BenQ berichtet.

Kooperation soll in vollständige Übergabe münden

Laut Manager-Magazin ist in einem ersten Schritt eine Kooperation zwischen BenQ und Siemens Mobile geplant. Diese solle dann innerhalb von ein bis zwei Jahren in eine vollständige Übernahme münden. Die Süddeutsche Zeitung (Dienstagausgabe) berichtete, Siemens werde seine Handysparte in ein Unternehmen von BenQ einbringen und an diesem nur mit einem symbolischen Anteil von unter zehn Prozent beteiligt sein. BenQ ist ein weltweit aktiver Elektronikkonzern mit über 27 000 Mitarbeitern und einem Umsatz von zuletzt mehr als zehn Milliarden Dollar. Das Unternehmen ist eine Ausgründung des Acer-Konzerns. BenQ stellt unter anderem Bildschirme und Laptops her, zu einem guten Teil in Auftragsfertigung.