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Rufnummernportierung: o2 zu klarmobil derzeit nicht möglich

Bald keine nennenswerten Mindestlaufzeiten für portierte Nummern mehr
Von Thorsten Neuhetzki

Kunden des Münchener Anbieters o2, die mit ihrer bisherigen Rufnummer zu dem mobilcom-Ableger klarmobil wechseln wollen, können das derzeit nicht machen. Im Rahmen des Bestellvorgangs weist klarmobil seine Kunden darauf hin, dass "dies derzeit nicht möglich" ist, da o2 "entgegen der gesetzlichen Verpflichtung bisher die Rufnummernmitnahme nicht gestattet". Man arbeite daran, diesen Zustand zu ändern. Leider müssten so an klarmobil interessiere Kunden eine neue Rufnummer auswählen.

Auf Nachfrage von teltarif.de bestätigte klarmobil-Pressesprecher Bernd Eilitz, dass o2 sich derzeit weigere, Nummern an den Discounter zu portieren. Hintergrund sei, dass klarmobil als eigenständige Firma auch eigene Verträge abschließen müsse. Entsprechende Vorbereitungen zur Rufnummernportierung habe klarmobil auch getroffen und allen in Frage kommenden Anbietern mitgeteilt. Darunter sei auch o2 gewesen. Hier habe man aber den Antrag bislang nicht genehmigt, hieß es weiter. Da klarmobil als eigenständiger Provider arbeite, könnten auch nicht die existierenden Verträge mit mobilcom genutzt werden. klarmobil plant nun juristische Schritte gegen den Münchener Netzbetreiber.

Portierte Rufnummern können nach kurzer Zeit wieder wegportiert werden

Verwirrung gibt es unterdessen, was die erneute Portierung einer zu einem Discount-Anbieter portierten Rufnummer angeht. In verschiedenen Lesermails an die Redaktion von teltarif hieß es in den vergangenen Tagen, portierte Rufnummern könnten erst nach einer Zeit von zwei Jahren erneut zu einem anderen Anbieter portiert werden. Alle in Frage kommenden Anbieter dementierten dies auf Nachfrage der Redaktion.

Korrekt sei, so hieß es von klarmobil, dass es bis vor kurzem seitens des Netzbetreibers T-Mobile derartige technische Beschränkungen gab. T-Mobile dient als Netz für alle drei portierungsfähigen Discountanbieter klarmobil, easyMobile und simply. Inzwischen habe aber T-Mobile an der technischen Plattform gearbeitet, so dass Portierungen nun auch in kürzeren Zeitabständen durchgeführt werden können.

Derzeit sei man bei klarmobil aber technisch noch nicht so weit, eine erneute Portierung wieder freizugeben. Man werde in den nächsten Wochen das System entsprechend anpassen und die erneute Portierung "nach einem kurzen Zeitraum" ermöglichen. "Bislang wollte noch kein Kunde, der seine Nummer mitgebracht hat, wieder gehen", sagte Eilitz abschließend.

Auch aus den Pressestellen von simply und easyMobile hieß es, eine erneute Portierung sei problemlos möglich. Zu beachten gilt es aber, dass bei einer Erst-Portierung die Nummer entsprechend frei sein muss, sprich ein Vertrags gekündigt und am Ende der Laufzeit. Kunden, die von simyo zu einem anderen Anbieter wechseln wollen, können dieses erst 180 Tage nach der Bestellung machen, wie die simyo-Pressestelle auf Nachfrage bestätigte.