Wechsel

Neuer Geschäftsführer bei AOL Deutschland

AOL-Gründer Case fordert Aufspaltung von Time Warner
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dpa

Charles Fränkl übernimmt heute wie geplant seine neue Position als Geschäftsführer von AOL Deutschland. Der 47jährige Schweizer kommt von Vodafone zu AOL, wo er über drei Jahre Global Director Technology Development und Vorsitzender der Geschäftsführung war. Fränkls Vorgänger Stan Laurent wechselt als Chief Operating Officer in die AOL Europa-Zentrale nach London.

In den vergangenen drei Jahren brachte Laurent als Geschäftsführer von AOL in Deutschland das Unternehmen durch strukturelle Reorganisation und personelle Veränderungen wieder in die schwarzen Zahlen. Heute ist AOL drittgrößter Internetprovider in Deutschland und beschäftigt bundesweit mehr als 1500 Mitarbeiter. Charles Fränkl will diese Entwicklung fortsetzen und weiter ausbauen. Ziel ist nach Angaben des Providers, AOL als "führenden Anbieter digitaler Dienste" zu positionieren. Dazu gehören demzufolge Internet-Zugänge genauso wie weiterführende innovative digitale Dienstleistungen. Charles Fränkl

AOL bietet bereits heute Internettelefonie, Musik Downloads, Sicherheitslösungen und erstklassige Unterhaltung für alle Internetnutzer. Noch dieses Jahr wird AOL wie berichtet in 20 deutschen Städten eigene High-Speed DSL-Anschlüsse mit einer Übertragungsrate von bis zu 16 Megabit pro Sekunde anbieten.

AOL-Gründer Case fordert Aufspaltung von Time Warner

Der America Online-Mitgründer und frühere AOL-Konzernchef Stephen M. Case hat sich in einem Beitrag in der Washington Post für die Aufspaltung des weltgrößten Medienkonzerns Time Warner in vier eigenständige Unternehmen stark gemacht. Time Warner steht kurz vor einer Entscheidung über eine weit reichende AOL-Allianz mit Microsoft oder Google. Case besitzt Time Warner-Aktien im Wert von 250 Millionen Dollar.

Case schrieb, er habe bereits im vergangenen Juli für die Aufspaltung von Time Warner in vier unabhängige Unternehmen plädiert: Time Warner Cable, Time Warner Entertainment, Time Inc. und AOL. AOL sollte zu seinen Wurzeln im Internet zurückkehren, riet Case. Er verwies auf die Erfolge von Google und Yahoo. Zudem wandte er sich gegen eine AOL-Partnerschaft mit Microsoft, um mit Google zu konkurrieren.

Auch der amerikanische Milliardär und Investor Carl Icahn, der gemeinsam mit anderen Investoren rund drei Prozent der Time-Warner- Aktien hält, drängt Time Warner zu einer Aufspaltung des Unternehmens und auf einen kurssteigernden Aktienrückkauf von 20 Milliarden Dollar. Icahn befindet sich mit Time-Konzernchef Richard D. Parsons im Dauerclinch und will versuchen, bis zur Hauptversammlung des Unternehmens auch andere Aktionäre für seine Pläne zu gewinnen.