Wirtschaft

Auch NEC schraubt Handy-Exporte zurück

Wachsender Wettbewerb macht japanischen Herstellern zu schaffen
Von Björn Brodersen

Nach Matsushita beugt sich auch der zweite japanische Handy-Hersteller dem Druck der Konkurrenz auf dem Weltmarkt. Gestern verkündete der ITK-Konzern NEC, seinen operativen Verlust durch eine Einschränkung des Auslandsgeschäfts verringern zu wollen. Laut englischsprachigen Medienberichten werde zunächst die Entwicklung und der Verkauf von Mobiltelefonen des unteren Preissegments in China gestoppt. Stattdessen wolle sich das Unternehmen dort künftig auf die Herstellung höherwertigerer Geräte konzentrieren.

Auch die Produktion von UMTS-Handys für den britischen Mobilfunknetzbetreiber Hutchison soll eingestellt werden, da in diesem Bereich der Preisdruck zu groß geworden sei. Insgesamt sollen die Produktpalette von rund 30 Modellen halbiert und die Anzahl der NEC-Filialen um 500 auf 2 000 reduziert werden.

Große japanische Handyhersteller haben zunehmend Schwierigkeiten, Gewinne zu erzielen, da sie nach und nach ihre Kostenvorteile bei der Produktion gegenüber führenden Herstellern wie Nokia oder Samsung verlieren. Aufgrund des Wettbewerbdrucks hatte NEC im Oktober einen operativen Verlust von umgerechnet 105 Millionen Euro für das erste Geschäfts-Halbjahr 2005 vermeldet. Gleichzeitig sei die Zahl der ausgelieferten Handys von 15 Millionen auf rund zehn Millionen gesunken.