Ausschreibung

DMB-Pilotprojekt auch in Thüringen

Bewerbungsfrist endet am 20. Januar
Von Volker Schäfer

Auch in Bundesländern ohne Stadien für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gibt es nun verstärkt Bestrebungen, mobiles Fernsehen - zunächst auf der Basis von Pilotprojekten - anzubieten. Die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) hat heute terrestrische Frequenzen für Digital Multimedia Broadcasting (DMB) ausgeschrieben. Interessierte Programmanbieter können sich bis zum 20. Januar um die Teilnahme des zunächst auf drei Jahre befristeten Pilotprojekts bewerben.

Dabei hat die TLM zunächst keine konkreten Verbreitungsgebiete festgelegt. Die Ausschreibung umfasst fünf L-Band-Frequenzen, die die Regionen Nord, West, Mitte, Ost und Süd abdecken und somit prinzipiell für eine landesweite Netzabdeckung geeignet sind. Da der Sendebetrieb im 1,5 GHz-Bereich hohe Leistungen und eine hohe Senderdichte erfordert, ist jedoch davon auszugehen, dass zumindest vorerst nur die Städte wie Erfurt, Weimar, Gera, Jena oder Suhl versorgt werden.

Die TLM will rechtzeitig für Ende des Pilotprojekts über eine Verlängerung oder die Überführung in den Regelbetrieb entscheiden. Geplant sind Fernseh- und Hörfunkdienste, Mediendienste und eventuell ein Elektronischer Programmführer. Nach Ende der Bewerbungsfrist wollen die Landesmedienanstalten in einem koordinierten Verfahren den Bewerber als Betreiber einer DMB-Programm-Plattform auswählen, der am besten geeignet ist, die Projektziele zu realisieren.

Ende letzter Woche hatte auch die Landesanstalt für Medien (LfM) in Nordrhein-Westfalen die Ausschreibung von DMB-Frequenzen beschlossen. Bleibt abzuwarten, inwieweit neben DMB auch DVB-H-Projekte durchgeführt werden. Vor allem die norddeutschen Bundesländer hatten für mobiles Fernsehen bislang den DVB-H-Standard bevorzugt.