Bezahlung

Motorola will das Portemonnaie überflüssig machen

Mobile Bezahllösung soll auch zur Kundenbindung dienen
Von Thorsten Neuhetzki

Mit einer neuen mobilen Bezahllösung will Motorola künftig das Bezahlen von Rechnungen, Überweisungen ins In- und Ausland oder Einkäufe im Einzelhandel vereinfachen. Das als M-Wallet bezeichnete System soll es nach Angaben des Handyherstellers überflüssig machen, eine Kredit- oder Scheckkarte im Geldbeutel mit sich zu führen. Zudem können Händler beispielsweise virtuelle Kunden- oder Geschenkkarten direkt auf das Handy ihrer Kunden senden. Diese Gutscheine lassen sich dann direkt über das Handy einlösen. Auf der 3GSM in Barcelona soll das neue Bezahl-Programm offiziell vorgestellt werden. Nach Angaben eines Motorola-Sprechers hofft man, noch in diesem Jahr starten zu können.

Kunden sollen mit dem M-Wallet außerdem die Möglichkeit haben, sichere Transaktionen im Laden zu tätigen oder Treuepunkte zu sammeln. Auch sollen Benutzer der M-Wallet-Lösung Kassenbons bei Einzelhändlern erhalten. Um Spam zu vermeiden, müssen M-Wallet-Kunden der Zustellung von Gutscheinen oder anderen Werbedienstleistungen zustimmen. Dazu geben sie ihre bevorzugten Händler aus dem Programm an.

Das M-Wallet von Motorola ist nach Firmenangaben netzwerk- und geräteunabhängig und kann mit GSM-, CDMA- oder iDEN-Technologie eingesetzt werden. Außerdem ist M-Wallet kompatibel mit Symbian, PocketPC, Palm, J2ME, Brew und SimTk. Die Lösung besteht aus zwei Komponenten: Zum einen laden Verbraucher und Händler M-Wallet als Anwendung aus dem Internet herunter. Zum anderen nutzen Netzbetreiber das Wallet-Service-Center für die Verwaltung, Registrierung und Herausgabe von Kreditkarten, Kundenkarten und Gutscheinen, die Archivierung von Kundenprofilen sowie deren Pflege. M-Wallet garantiert nach eigenen Angaben durchgehende Sicherheit auf der gesamten Plattform. Sämtliche Informationen über Bankgeschäfte und Kredite der Benutzer werden bei deren Geldinstituten gespeichert.