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Branchenkreise: debitel-Investor will mehr Profit

Permira plant weitere Einschnitte im Unternehmen
Von dpa / Ralf Trautmann

Der Finanzinvestor Permira will nach Angaben aus Branchenkreisen den Mobilfunkanbieter debitel mit einem umfassenden Vorstandsumbau auf mehr Profit trimmen. Der für dieses Jahr geplante Börsengang sei wegen verfehlter Ergebniszahlen auf Eis gelegt worden, verlautete heute aus den Kreisen. Zwischen den Planzahlen von Permira und dem Ergebnis für das vergangene Jahr habe es eine deutliche Lücke gegeben, hieß es.

Permira habe daher weitere Einschnitte bei dem Stuttgarter Unternehmen geplant. Im vergangenen Jahr kam der größte deutsche Zwischenhändler von Handy-Verträgen auf einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von 172 Millionen Euro, 32 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Mitarbeiter sank in dem Jahr um 200 auf nun 2 400. Trotz des Zuwachses habe Permira ein deutlich höheres EBITDA vorgeschwebt, hieß es im Umfeld von debitel. Permira und debitel lehnten einen Kommentar dazu ab.

Da sich die Ergebnislage nicht verbesserte, habe Permira nun bei debitel durchgegriffen und den Vorstand neu besetzt. Am Freitag hatte debitel bestätigt, dass Vorstandschef Paul Stodden sein Amt niederlegen wird. Zuvor war bereits Vorstandsmitglied Hermann Roemer gegangenen. Das Unternehmen wird nun vom alleinig verbliebenen Vorstand Christian Friege geleitet. Die Vorstandsmannschaft soll um drei weitere Mitglieder erweitert werden: Der frühere KPN-Manager Maarten Henderson werde das Einsparpotenzial bei debitel ausloten, hieß es in den Kreisen. Dazu werde Joachim Preisig von der Deutschen Telekom kommen und das Finanzressort übernehmen. Preisig leitet bei dem Bonner Konzern das Konzerncontrolling. Zudem werde ein weiterer Vorstands für den Bereich Marketing & Vertrieb berufen, der bald sein Amt antreten werde.