Bericht

debitel sucht weitere Vertriebspartner

Vorstandschef Rückert sieht Verkauf in Videotheken als Möglichkeit
Von Thorsten Neuhetzki

Der Mobilfunkprovider debitel beschleunigt den Umbau seines Geschäfts: Der neue Vorstandschef Axel Rückert kündigte an, den Service-Provider mit neuen Vertriebspartnern zu stärken. Auch könne er sich eine Billigmarke für das Unternehmen vorstellen, sagte er der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ). Mittelfristig müssten neue Angebote wie etwa Handy-TV für Impulse sorgen. Für das laufende Jahr hält Rückert, der seit dem 10. Juli den Provider führt, jedoch zunächst ein schlechteres Ergebnis als 2005 für möglich.

"Wir müssen stärker nach alternativen Vertriebswegen suchen. Vielleicht nicht selbst, sondern mit Partnern", sagte Rückert. Er liebäugelt mit frischen Ideen aus dem Ausland: "Was spräche dagegen, mit Videotheken bei stark standardisierten Produkten zu kooperieren? Die Vorteile wären beiderseitig: Wir hätten Hunderte neuer Shops mit attraktiven Öffnungszeiten, die Videotheken zusätzlichen Umsatz bei stabilen Kosten."

Selbst neue Marken will Rückert nicht ausschließen: "Mit Unternehmen, die als kompetente Billiganbieter bekannt sind, eine neue Mobilfunkmarke zu schaffen, wäre sicherlich sehr attraktiv." Der eigene Billiganbieter debitel light sei zwar gut gestartet, erfülle aber noch nicht alle Erwartungen.

Limitiert wird Rückert durch die Vorgaben des Eigentümers Permira: Der US-Finanzinvestor versucht nach FTD-Informationen, debitel binnen 18 Monaten zu verkaufen. Innerhalb dieser Zeit müsse der Service-Provider glaubhaft profitabel sein, sagte ein Insider. Revolutionen könne sich das Management daher nicht erlauben: "Den Zeithorizont, den Permira für einen zukünftigen Börsengang hat, erlaubt es sicherlich, mit frischen Ideen solide wirtschaften zu können, ohne sich komplett auf den Kopf zu stellen", sagte auch Rückert.