Auskunft

Telefonauskunft: Da werden Sie gefunden

Umgang mit persönlichen Adressdaten oft schwer zu kontrollieren
Von Steffen Prey

Wer bisher dachte, er würde in Online-Auskunftsportalen mit seinen Kontaktdaten nur dann auftauchen, wenn er dies zuvor bewusst beauftragt hat, kann bei Branchenauskünften eine böse Überraschung erleben. Bei den reinen Telefonbüchern sind die Anbieter in der Regel zwar an einen allgemeingültigen übergreifenden Datenpool gebunden, bei Branchenbüchern im Netz sieht es dagegen jedoch anders aus. Hier können Anbieter, wie beispielsweise KlickTel [Link entfernt] oder GoYellow aus unterschiedlichen Quellen schöpfen und verschiedene Daten veröffentlichen. Das Geschäft mit den Adressen boomt seit langer Zeit und oft wissen Kunden gar nicht, dass sie zum Beispiel bei der Teilnahme an einem Gewinnspiel ihre Adresse zufällig zur Weitergabe freigegeben haben. In der Regel kann man eine solche Zustimmung jedoch widerrufen.

Der Eintrag lässt sich leicht verändern oder entfernen

Wenn man eine Änderung oder Löschung der eigenen Daten im Telefon- oder Branchenbuch wünscht, braucht man dies in vielen Fällen lediglich gegenüber dem Betreiber zu äußern. Dennoch sollte man sich als Verbraucher überlegen, wie man mit seinen persönlichen Daten umgeht und wo man sie preisgibt. Bei den Mobilfunkanbietern wie o2 Germany lässt sich der eigene Telefonbucheintrag online leicht selbst verändern. Wer auch der Eintragung in elektronische Medien und Verzeichnisse zustimmt, findet sich später ebenfalls auf Telefonbuch-CDs und in Online-Telefonbüchern wieder.

Aufpassen sollte man auch bei der Zustimmung zur sogenannten Inverssuche. Wie der Name schon vermuten lässt, lassen sich dafür freigeschaltete Teilnehmer nicht nur anhand ihres Namens, sondern auch rückwärts anhand ihrer Rufnummer finden. Interessant ist, dass die Kunden vieler Anbieter im Festnetzbereich automatisch für die Inverssuche freigeschaltet sind, wenn sie dem über eine Hotline oder schriftlich nicht ausdrücklich widersprochen haben.

Im Mobilfunkbereich ist es oft genau andersherum: Wer hier als Kunde der Inverssuche nicht explizit zustimmt, kann allein durch seine Rufnummer nicht gefunden werden. Dies gilt übrigens auch für die Festnetznummern aus den Heimtarifen. Doch Vorsicht: Wer seine Rufnummern portiert und somit zu einem anderen Anbieter überträgt, sollte darauf achten, dass auch die Wünsche bezüglich des eigenen Telefon- oder Branchenbucheintrages übernommen werden. Ansonsten kann es passieren, dass man für längere Zeit nicht mehr auf Telefonbuch-CDs auftaucht, was gerade für Geschäftsleute sehr hinderlich sein kann.