erfolglos?

Mobile Payment lässt auf sich warten

Anwendungen im öffentlichen Nahverkehr sowie für Handy-Klingeltöne
Von Ralf Trautmann

Bezahlsysteme über das Handy, auch Mobile Payment genannt, werden sich wohl auch in den nächsten Jahren nicht in Deutschland etablieren. Dies geht zumindest aus einer Studie der Beratungsgesellschaft Steria Mummert Consulting hervor: Demnach glauben rund 90 Prozent der Manager von Telekommunikations-Unternhemen nicht, dass Bezahlen per Mobiltelefon generationsübergreifend in den nächsten fünf Jahren akzeptiert werden könnte. Immerhin rund die Hälfte der Befragten nimmt aber an, dass zumindest die 20- bis 29-Jährigen in diesem Zeitraum schon Interesse an solchen Lösungen entwickeln könnten: Diese Gruppe zeige einen wesentlich routinierteren Umgang mit Handys. Hier gäbe es auch Potenzial für Folgeanwendungen wie zum Beispiel Transaktionen über das Mobiltelefon.

Auf Grund der geringen Akzeptanz erwartet Steria Mummert eine flächendeckende Markteinführung frühestens im Jahre 2011. Zum Erfolg führe allerdings nur eine einheitliche Plattform, die aus der Kooperation von Banken, Kreditinstituten und Telekommunikations-Unternehmen entstehen könnte. Alleingänge einzelner Anbieter seien dagegen zum Scheitern verurteilt.

Einen ersten erfolgversprechenden Ansatz für Mobile Payment biete nach Meinung von rund 65 Prozent der Befragten die Nutzung im öffentlichen Nahverkehr. Schon jetzt gibt es Pilotprojekte wie zum Beispiel in Hanau: Hier kann mittels eines speziell ausgerüsteten Handys beim Einstieg automatisch ein Ticket erworben werden. Die Bonner Stadtwerke bieten dagegen die Möglichkeit, einen Fahrschein per SMS zu erwerben. Großes Potenzial liege außerdem in Bezahlsystemen für Klingeltöne oder Handybilder. Rund 43 Prozent glauben zudem an einen Erfolg für den Ticketverkauf zum Beispiel für Kino oder Konzerte.