Sparprogramme

Steuererklärung am PC: Nicht jeder braucht teure Programme

Steuerberater finden einfache Programme für Angestellte zumeist ausreichend
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Eine Zahl lässt Steuerzahler aufhorchen: Je nach Fall verschenken sie jährlich mehrere Hundert Euro an den Fiskus, rechnet der Bund der Steuerzahler vor. Niemand will das, doch wer kennt alle Vorschriften? Millionen Deutsche setzen daher auf Software: Die CD in den Computer schieben und sich Schritt für Schritt durch die Steuererklärung führen lassen. Tatsächlich stellen Fachleute den meisten der Programme ein gutes Zeugnis aus. Der Kauf für 30 bis 40 Euro lohnt sich jedoch längst nicht für jeden.

Jedes Jahr im Frühjahr machen sich die Steuerzahler auf den Weg: Rund 17 Millionen trugen nach Angaben der Softwarehersteller zuletzt ihre Belege zum Steuerberater oder zu einem Lohnsteuerhilfeverein. Rund zwei Millionen ließen sich am PC von einer Software bei ihrer Erklärung helfen. "Man kann aus fast jedem Steuerfall noch etwas herausholen", sagt Thomas Matena vom Anbieter Buhl Data, dem Herausgeber des "WISO Sparbuchs".

Bekannte Programme vergleichsweise gut

Wer in den Laden geht, um eine Steuersoftware zu kaufen, kann meist zwischen fünf oder sechs Produkten wählen, sagt Björn Lorenz, Software-Experte der in München erscheinenden Zeitschrift Chip. Von einer Qual der Wahl sei dabei aber keine Rede: "Man kann ziemlich blind ins Regal greifen." Die bekannteren Programme wie "Steuersparerklärung", "Taxman" oder "WISO Sparbuch" seien durchweg vergleichsweise gut. In den vergangenen Jahren seien sie sich zudem immer ähnlicher geworden, herausragende neue Funktionen seien nicht hinzugekommen.

Der Kauf von Steuersoftware ist nach Lorenz' Einschätzung zur Geschmacksfrage geworden - je nachdem, welche Benutzeroberfläche am besten gefällt, ob sie etwa wie ein klassisches Steuerformular aussehen soll. "Da lohnt sich der Blick auf die Demo-Versionen im Internet." Mit einem zu alten Rechner funktioniere die Erklärung jedoch nicht. Ein Prozessor mit mehr als 350 MHz Taktfrequenz sollte es laut Björn Lorenz schon sein.

Software mit umfangreicher Literatur

Auch an Literatur halten die Programme einiges bereit: Das "WISO Sparbuch 2007" bietet 530 Seiten Steuertipps aus der Redaktion des ZDF-Wirtschaftsmagazins "WISO". Hinzu kommen Videobotschaften im Programm, die jedoch eher allgemein gehalten sind. Etwas sachlicher formuliert kommt das Steuerhandbuch "Taxman '07" von Lexware in Freiburg mit gut 600 Seiten daher. Bei der "Steuersparerklärung 2007" der Akademischen Arbeitsgemeinschaft in Mannheim sind es sogar 700 Seiten. Erstmals auf dem Markt ist die "Konz Steuer-Software 2007" der Verlagsgruppe Droemer Knaur aus München. Ihr liegt "Der große Konz" mit seinem Versprechen von 1 000 ganz legalen Steuertricks bei.