Praxistest

Nokia 5300 XpressMusic: Finnischer Musikprofi im Kompaktformat

Nicht jeder Musik-Fan greift gleich zum ausgefallenen Nokia N91
Von Björn Brodersen / Stefanie Frevert-Schönherr

Seit dem Marketing-Coup von Sony Ericsson, Mobiltelefone mit dem ausgedienten Markennamen Walkman zu versehen, liefert jeder namhafte Handy-Hersteller seine neuen Modelle mit einem Musikplayer aus. Einige Geräte sind sogar so sehr auf das Musikhören zugeschnitten, dass der MP3-Player eigentlich überflüssig wird. Echte Konkurrenz für die reinen Musikspieler bietet zum Beispiel der finnische Produzent Nokia mit dem XpressMusic-Modell 5300. Wir haben uns das Musikhandy genauer angesehen.

Nokia 5300 XpressMusic

Der erste Eindruck: Mit dem kompakten Nokia 5300 wird das Musikhören unterwegs spielend einfach. Das Gerät bietet ein leicht verständliches Menü, eine praktische Anordnung der Steuerungstasten, mehrere Schnittstellen für den Austausch der Musikdateien, neben dem Media- und Musikplayer noch ein UKW-Stereo-Radio sowie eine erfreulich gute Musikqualität. Der nutzbare interne Speicher von nur 7 MB lässt sich zum Glück per MicroSD-Karte um bis zu 2 GB erweitern, eine Speicherkarte mit 256 MB Fassungsvermögen liegt im Lieferumfang bereits bei. Auch ein USB-Kabel für das Austauschen von Musik-, Bild- und anderen Dateien mit dem PC sowie das Nokia-Stereo-Headset HS-47 und den Kopfhörer-Adapter AD-50 zum Anschließen von Standard-Kopfhörern findet der Käufer in der Verpackung vor. Nokia 5300 XpressMusic

Weitere Ausstattungsmerkmale des 92,4 mal 48,2 mal 20,7 Millimeter großen Geräts sind eine integrierte 1,3-Megapixel-Kamera mit Videofunktion, ein 320 mal 240 Pixel großes Farbdisplay, ein Mini-USB-Anschluss, Bluetooth und Infrarot, Java MIDP 2.0 sowie diverse Organizer-Funktionen wie ein Wecker, eine Erinnerungsfunktion, ein Kalender, ein Rechner, eine Countdown-Funktion, eine Stoppuhr und Notizen. Daten können mit Hilfe der Standards GPRS Klasse 10, HSCSD und EDGE übertragen werden, UMTS oder gar HSDPA unterstützt das Nokia 5300 XpressMusic nicht. Das Gerät kann in den GSM-Netzen auf 900, 1 800 und 1 900 MHz genutzt werden, die Sprechzeit beträgt etwa drei Stunden.

Erst auf den zweiten Blick offenbart das Gerät seine Qualitäten

Auf den ersten Blick mag mancher Handy-Fan von dem Nokia 5300 enttäuscht sein: Das Kunststoffgehäuse wirkt billig und auch beim Aufschieben des Geräts spürt man ein leichtes Wackeln von Ober- und Unterschale. Auch ist das Handy mit einem Gewicht von 106,5 Gramm recht schwer - zu schwer beispielsweise, um in der Hemdtasche getragen oder zum Joggen mitgenommen zu werden. Die Qualitäten des Nokia 5300 kommen weniger in seinem Äußeren als in der Anwendung des Musikhandys zum Vorschein. In geschlossenem Zustand präsentiert sich das Gerät wie ein MP3-Player mit Außentasten zur Steuerung des Handys, des Musikplayers oder der Kamera. Die Lautstärketasten wandeln sich bei aktivierter Kamera einfach zu Bedienknöpfen für die digitale Zoom-Funktion der Kamera. Die Tasten sind ausreichend groß und besitzen einen guten Druckpunkt. Erfreulich farbstark und scharf präsentiert sich das Display mit einer Diagonale von 5,1 Zentimetern einer Auflösung von 320 mal 240 Pixel und 262 144 Farben.

Wofür das auf dem Betriebssystem Nokia Series 40 laufende Nokia 5300 XpressMusic entwickelt worden ist, zeigt ein Blick auf das Handydisplay: Neben Datum und Uhrzeit und eventuell Anrufen bzw. eingegangenen Mitteilungen in Abwesenheit erscheinen in der Menüleiste die Start-Icons für den Musikplayer und das Radio. Schnellzugriffe kann der Handybesitzer auch selbst einstellen, ebenso ist es möglich, die Größe der Textschrift auf die Modi "klein", "normal" oder "groß" zu stellen. Weitere Personalisierungsfunktionen sind verschiedene Schriftfarben und themenbezogene Motive für die Benutzeroberfläche.