Studie

Mobilfunkanbieter setzen auf Indoor-Telefonie

Die Trends im Telekommunikationsmarkt
Von Marie-Anne Winter / Thorsten Neuhetzki

Dieses Jahr verspricht in der Telekommunikationsbranche ein besonders interessantes zu werden. Zum einen könnte es sein, dass das Internet erstmals an Kapazitätsgrenzen stößt, weil immer mehr Video- und TV-Übertragungen stattfinden. Im Mobilfunk-Sektor ist man weiterhin auf der Suche nach einer Killer-Applikation. Diese könnte das mobile Fernsehen werden. Außerdem versuchen die Mobilfunk-Anbieter, das Festnetz weiter zurückzudrängen.

Um ihre Marktanteile in den entwickelten Märkten auszuweiten setzen die Mobilfunker zunehmend auf Indoor-Telefonie. Das geht aus der aktuellen Deloitte-Studie TMT Trends 2007 [Link entfernt] hervor, die künftige Trends in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation untersucht. Die neuen Angebote der Mobilfunker, bei denen die Kunden auch über eine Fesntnetznummer auf dem Handy zu erreichen sind bzw. innerhalb einer so genannten Homezone günstiger vom Handy telefonieren können, zielen auf die Substitution von Festnetzgesprächen ab. Nun geht es auch darum, die Qualität von Gesprächen innerhalb von Gebäuden bzw. aus Gebäuden heraus entsprechend zu verbessern. In Schwellenländern werden die Anbieter weiterhin ein rasantes Wachstum der Teilnehmerzahlen durch die Verbreitung von Billig-Handys haben.

Trotz des zunehmenden Datenverkehrs über das Handy bleiben Sprachtelefonie und SMS auch weiterhin die wichtigsten Ergebnisbringer im Mobilfunkbereich. Auch Klingeltöne und Downloadangebote sind weiterhin Umsatzbringer für die Branche. Bei den Festnetzbetreibern geht es vermehrt in Richtung Triple- oder Quadruple Play. Dabei handelt es sich um Komplett-Angebote, die Internetzugang und Festnetz-Telefonie einschließlich Fernsehen via Internet (IPTV) umfassen. Neuerdings kommen auch noch Mobilfunk-Angebote dazu.

Innovation soll Technik einfacher machen

In der Technologiebranche bahnt sich ein Umbruch an: Statt der Integration immer neuer Funktionalitäten soll die Benutzerfreundlichkeit stärker in den Vordergrund rücken. Technologische Innovationen sollen künftig in erster Linie darauf abzielen, Geräte und deren Benutzung zu vereinfachen. Auch das Thema Datensicherheit gewinne mehr und mehr an Bedeutung.

Insgesamt werde die digitale Kluft, was den Zugang zu Telekommunikaionsdiensten angeht, kleiner werden, weil immer mehr Menschen Zugang zum Internet bzw. Mobilfunknetzen bekommen werden. Vor allem bei Sprachdiensten wird die Kluft eher kleiner werden. Dafür tut sich eine neue Kluft auf: Zwischen denen, die einen breitbandigen Zugang zum Internet bekommen und denen, die keinen bekommen werden. Die Qualität dieser Zugänge wird regional sehr unterschiedlich sein. In einigen Regionen wird es kostenlosen Internet-Zugang für alle geben, in anderen Regionen dagegen nicht. Vermutlich wird es in vielen Ländern nahezu flächendeckend oder günstige kostenlose Basisdienste geben, während komplexe und qualitativ höherwertige Angebote nur noch gegen Extra-Gebühren zur Verfügung stehen werden. Auch im Bereich der sozialen Netzwerke wird eine zunehmende Professionalisierung der neuen Angebote stattfinden.