HanseNet: Alice wird mobil

Der Hamburger Anbieter HanseNet will ins Mobilfunkgeschäft einsteigen. Das Unternehmen teilte seinen Kunden bereits mit, dass es ab Februar neue Angebote und neue AGB geben wird. Auch laut Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) wird HanseNet die Handyaktivitäten von AOL Deutschland weiterführen. Die Hansenet-Mutter Telecom Italia hatte AOL im Herbst vergangenen Jahres übernommen. Damit ist auch AOL Mobile an Hansenet gegangen. Es heißt, dass das AOL-Produkt unter dem Dach der HanseNet-Marke Alice fortgeführt werden soll. Unter der Bezeichnung Alice verkauft Hansenet bereits Kombi-Angebote aus Festnetzanschluss, DSL und Internet-TV. Wenn jetzt noch Mobilfunk dazu kommt, wäre Hansenet der erste alternative Telekomanbieter in Deutschland, der Quadruple-Play anbietet.

AOL war in Deutschland Ende vergangenen Jahres über eine Kooperation mit o2 ins Mobilfunkgeschäft eingestiegen. Mit einem Minutenpreis von 19 Cent lag AOL Mobile etwas über Discounter-Niveau, dafür waren verschiedene Optionen buchbar. Weil HanseNet über eine relativ starke Marke verfügt, muss das neue Angebot nicht unbedingt im Billigsegment angesiedelt werden - dort tummeln sich schon zahlreiche Discounter wie simyo oder Blau.de, die in erster Linie auf den günstigen Minutenpreis setzen. Vermutlich wird HanseNet beim bewährten Tarif-Schema des bisherigen Angebots bleiben.

Nach Ansicht von Branchenexperten sind die Breitband-Anbieter langfristig auf Mobilfunkangebote angewiesen, um mit Konzernen wie der Deutschen Telekom mithalten zu können. Auch andere Unternehmen bereiten Vierfach-Angebote vor. Kabel Deutschland beispielsweise verkauft längst Triple-Play-Pakete und denkt über eine Zusammenarbeit mit dem Handynetzbetreiber E-Plus nach. Auch von QSC sind derartige Überlegungen bekannt. Die Mobilfunker o2 und Vodafone sind den umgekehrten Weg gegangen und verkaufen ihrerseits zusätzlich zu Mobilfunk-Tarifen Festnetz- und DSL-Anschlüsse.