preiswerter?

Telekom-Konkurrenten erwarten weiter sinkende Preise

Weiterhin "konsequente Regulierung" der Telekom-Vorleistungen gefordert
Von ddp / Ralf Trautmann

Die Konkurrenten der Deutschen Telekom erwarten auch in diesem Jahr weiter sinkende Preise für Mobilfunk- und Internetnutzung. "Während die Verbraucherpreise 2006 insgesamt um 1,7 Prozent stiegen, sind sie für Telekommunikationsleistungen im Schnitt um fast 3,0 Prozent gesunken", sagte der Präsident des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), Gerd Eickers, heute in Berlin bei der Vorstellung des VATM-Jahrbuchs 2006. Dieser Trend werde sich 2007 fortsetzen.

Im vergangenen Jahr ist der deutsche Gesamtmarkt für Telekommunikationsdienstleistungen Berechnungen des Verbandes zufolge auf rund 69 Milliarden Euro gestiegen. Dabei hätten die Wettbewerber des Ex-Monopolisten Deutsche Telekom erstmals mehr erwirtschaftet als die Telekom selbst. Ihr Anteil am Marktvolumen habe knapp 51 Prozent betragen. Die Umsätze im Festnetz hätten mit 39,9 Milliarden Euro wie bereits 2005 schneller zugenommen als im Mobilfunk, wo 29,2 Milliarden Euro erlöst worden seien.

VATM: Abbau der Regulierung wäre verfrüht

Die Gesamtinvestitionen im deutschen Telekommunikationsmarkt lagen 2006 den Angaben zufolge bei 6,4 Milliarden Euro, wobei 3,0 Milliarden Euro auf die Telekom-Konkurrenten entfallen seien. Im laufenden Jahr sollen die Investitionen im Gesamtmarkt weiter steigen. Dabei solle das meiste Geld voraussichtlich in den Ausbau und die Aufrüstung der Breitbandnetze sowie die Umstellung der Übertragungswege auf die Internet-Technik fließen.

Der Verband fordert auch künftig eine konsequente Regulierung der wichtigsten Vorleistungen, die die Telekom ihren Wettbewerbern zur Verfügung stellen muss. Da der Bonner Konzern bis auf die Bereiche Mobilfunk und Auslandsanrufe im Festnetz überall Marktanteile von rund 50 Prozent halte, wäre es für einen Abbau der Regulierung deutlich zu früh, sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. Von einer Überregulierung der Telekom könne zudem keine Rede sein, da das Unternehmen auf dem deutschen Markt deutlich höhere Margen als im vielfach unregulierten Auslandsgeschäft erziele.