Plagiat

Chinesen bieten bereits Raubkopien von Windows Vista an

Händler erhielten Fälschungen bereits vor Wochen
Von AFP / Marie-Anne Winter

Während Microsoft weltweit den Start seines neuen Betriebssystems Windows Vista feierte, gab es in China bereits die ersten Raubkopien. Auf einem Elektronikmarkt in der südchinesischen Stadt Shenzhen boten Händler die brandneue Software mit Lizenzschlüssel für gerade mal zehn Yuan (ein Euro) an, zusammen mit der Anwendersoftware Microsoft Office, Anti-Viren-Programmen und anderem.

Microsofts Vista kam nach fünf Jahren Entwicklungszeit, diversen Verschiebungen und einer Investition von geschätzten sechs Milliarden Dollar (4,6 Milliarden Euro) in 70 Ländern gleichzeitig auf den Markt. Die chinesischen Verkäufer haben die Software nach eigenen Angaben bereits Wochen vor ihrer Veröffentlichung erhalten.

Plagiate und Raubkopien sind im Reich der Mitte weit verbreitet, obwohl die Regierung auf Druck der Handelspartner wie den USA und der Europäischen Union versucht, das Problem in den Griff zu bekommen. In den meisten Städten Chinas sind jedoch alle erdenklichen Fälschungen von Büchern, CDs, DVDs, Software, Kleidung, Schuhen oder Medikamenten erhältlich.

Produktfälschungen und Raubkopien kosten die Weltwirtschaft jährlich mindestens 100 Milliarden Dollar (77 Milliarden Euro), wie die Internationale Organisation für Geistiges Eigentum (WIPO) in Genf mitteilte.