Kundenzahl der Mobilfunk-Billiganbieter fast verdreifacht

Die Mobilfunk-Billiganbieter in Deutschland haben die Zahl ihrer Kunden nach einer Schätzung der E-Plus-Tochter simyo im vergangenen Jahr in etwa verdreifacht. Vermutlich 4,0 bis 4,5 Millionen Menschen hätten Ende 2006 Handy-Guthaben von Internetvertrieben wie simyo und Einzelhandelsketten wie Aldi genutzt, sagte simyo-Geschäftsführer Rolf Hansen heute der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires in Düsseldorf. Ende 2005, rund ein halbes Jahr nach dem Entstehen dieses Marktsegments, habe es etwa 1,5 Millionen Nutzer gegeben.

Hansen sieht noch erhebliches Wachstumspotenzial im Discount-Bereich. Die Gesamtzahl der Kunden dürfte in den nächsten zwei bis drei Jahren auf mindestens zwölf Millionen steigen, schätzt er. Die Gesprächspreise würden zwar noch weiter sinken, allerdings längst nicht mehr so rasant wie in den vergangenen 18 Monaten.

Derzeit kostet ein Handy-Telefonat bei der Düsseldorfer E-Plus-Tochter, nach eigenen Angaben Marktführer in diesem Segment, 16 Cent pro Minute. "Ich sehe momentan keinen Grund, daran etwas zu ändern", sagte Hansen. "Trippelschritte" von Konkurrenten werde das von ihm gegründete Unternehmen jedenfalls nicht nachvollziehen. Wenn der Markt "richtig in Bewegung" komme, werde sich simyo weiteren Preissenkungen aber nicht verschließen.

Zum 1. Februar hatten die Drillisch-Töchter Victorvox und Alphatel ein Tarifangebot gestartet, das mit einem Minutenpreis von 9,9 Cent in alle Netze erstmals unter der 10-Cent-Schwelle liegt. Aldi bietet ein Discount-Angebot von 14 Cent je Minute, Tchibo von 15 Cent an.