gegenübergestellt

Die neue Tchibo-Handy-Flatrate im Vergleich

Pauschaltarif des Kaffeerösters nicht für jeden Handy-Fan geeignet
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Wie berichtet bietet Tchibo ab dem kommenden Montag eine Handy-Flatrate für Gespräche ins deutsche Festnetz an. Dabei handelte es sich im Gegensatz zu vielen Konkurrenz-Angeboten nicht um einen eigenständigen neuen Tarif, sondern um eine Option, die zum Komfort-Tarif des Kaffeerösters hinzugebucht werden kann.

Damit unterscheidet sich die Offerte deutlich von den Konkurrenz-Produkten. Max von T-Mobile, die SuperFlat von Vodafone, Base von E-Plus und Genion L von o2 sind jeweils eigenständige Tarife. Diese haben auch eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten, während sich Tchibo-Kunden nur für einen Monat an den Anbieter binden müssen. Danach kann der Vertrag gekündigt werden - beispielsweise wenn man einen Tarif findet, der dem eigenen Nutzungsverhalten noch mehr entspricht. Der neue Tchibo-Tarif ist nämlich einerseits vergleichsweise günstig, aber andererseits sicher nicht für jeden Anwendungsfall optimal geeignet.

Intern-Gespräche kosten 5 Cent pro Minute

So umfasst die Pauschale von insgesamt 12,95 Euro (2,95 Euro Grundgebühr für den Tchibo-Kompakt-Tarif plus 10 Euro für die Flatrate-Option) zwar alle Telefonate ins deutsche Festnetz, nicht aber Anrufe in die Mobilfunknetze. Selbst Gespräche zu anderen Tchibo-Kunden sind nicht von der Pauschale abgedeckt und kosten extra - wenn auch vergleichsweise günstige 5 Cent pro Minute.

Wer eine Handy-Flatrate sucht, die neben dem Festnetz auch zu allen o2-Mobilfunknummern - inklusive den Tchibo-Handynummern - gilt, muss den Original-Netzbetreiber-Tarif Genion L wählen. Dieser ist ohne Handy mit einer monatlichen Grundgebühr von 25 Euro aber nahezu doppelt so teuer wie das neue Tchibo-Angebot. Außerdem müssen sich die Kunden zwei Jahre lang an den Anbieter binden. Dafür erhalten sie zusätzlich zur Handynummer auch eine Festnetz-Rufnummer, unter der sie in ihrer Homezone günstig erreichbar sind. Tchibo-Kunden bekommen dagegen keine Festnetznummer.

Was dem Genion-L-Tarif im Vergleich zu den anderen Netzbetreiber-Flatrates fehlt, ist die Möglichkeit, im Rahmen des Pauschaltarifs auch netzinterne SMS ohne Aufpreis zu verschicken. Das ist bei T-Mobile Max und der Vodafone SuperFlat möglich und auch die Kunden der beiden D-Netze erhalten eine Homezone mit Festnetznummer. Ferner sind - wie bei o2 - Gespräche ins Festnetz und ins eigene Netz inklusive. Ohne Handy kostet Max 35 Euro im Monat, die SuperFlat bewegt sich mit 34,95 Euro auf dem gleichen Preisniveau.

Preissenkungen bei den D-Netzen zu erwarten?

Spannend bleibt die Frage, ob es sich T-Mobile und Vodafone auf Dauer leisten können, ihre Flat-Tarife deutlich teurer als die Konkurrenz anzubieten. Die inkludierte SMS-Flatrate und deutlich mehr potenzielle netzinterne Gesprächspartner sind sicher ein Argument für höhere Grundkosten. Ob der Preisunterschied aber auf Dauer so hoch ausfallen kann, ohne dass sich die Kunden nach günstigeren Alternativen umsehen, bleibt abzuwarten.

Die "dienstälteste" Handy-Flatrate, Base, ging ursprünglich mit zwölf Monaten Vertragslaufzeit und einem Monatspreis von 25 Euro auf den Markt. Inzwischen müssen sich auch Kunden der E-Plus-Flat-Marke gleich für zwei Jahre binden. Dafür wurde die Monatspauschale - zunächst im Rahmen einer Aktion - auf 20 Euro gesenkt. Dabei bietet der Düsseldorfer Netzbetreiber für diesen Preis - wie T-Mobile, Vodafone und o2 - auch netzinterne Gespräche im Rahmen der Flatrate an. Für Kunden, die ihren Vertrag online bestellen, sind auch netzinterne SMS inklusive. Ansonsten kostet die SMS-Flat 5 Euro monatlich extra. Der Unterschied zu Max und zur SuperFlat: Base-Kunden bekommen keine Festnetznummer für die günstige Erreichbarkeit.