Hype

Meinungsforschung: Web 2.0 stellt Internet "total auf den Kopf"

Nutzer über 30 Jahre zeigen wenig Interesse
Von Ralf Trautmann

Über die Qualität lässt sich streiten, doch das Web 2.0, Sammelbegriff für mehr oder weniger sinnvolle Internet-Inhalte, die von Nutzern selbst produziert werden, steht seit einiger Zeit zumindest bei Marktforschungsinstituten hoch im Kurs. So wundert es denn auch nicht, dass sich mit der Beratungsagentur tfactory jetzt ein weiteres Unternehmen berufen sieht, in die selbe Kerbe zu schlagen: Die Agentur, die sich der Erforschung von Jugendtrends verschrieben hat, sieht durch den so genannten User-generated Content gar "die Art und Weise der Nutzung des Mediums total auf den Kopf" gestellt.

Laut der aktuellen Timescout-Studie von tfactory würden rund 70 Prozent der 11- bis 29-jährigen die Plattformen YouTube und MySpace kennen. 50 Prozent der Befragten nutzten YouTube auch aktiv, 30 Prozent verwendeten MySpace. Rund ein Drittel der Befragten unter 20 Jahren habe eine eigene Homepage, ebenfalls rund ein Drittel stelle selbstproduzierte Videos ins Netz. Immerhin rund 20 Prozent betreibe ein Blog.

Das Potenzial wäre indes noch größer: Weitere rund 25 Prozent würden sich eine Homepage einrichten oder Filme ins Internet stellen, wenn es ihnen nicht an den technischen Fähigkeiten und Voraussetzungen fehle. Zu einem weiteren Trend entwickele sich zudem das Interesse an Werbespots im Internet: 50 Prozent der Befragten suchten aktiv nach Werbeclips im Netz, um diese zu sammeln oder an Bekannte weiterzuversenden. An älteren Nutzern geht der Web-2.0-Hype dagegen offensichtlich vorbei: Erstmals sei auch die Gruppe der 30- bis 39-jährigen in der Studie betrachtet worden, hier falle das Interesse deutlich ab.