Handy-TV

Berlin plant umfangreiches Handy-TV-Angebot via DVB-H

Medienanstalt mabb ergänzt Ausschreibung von 2005
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Nachdem in anderen Bundesländern die Voraussetzungen für die Verbreitung von Handy-TV via DVB-H geschaffen worden sind und nachdem sich die Landesmedienanstalten auf gemeinsame Eckpunkte für eine bundesweit einheitliche Vergabe verständigt haben, öffnet die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) das bereits am 22. Dezember 2005 eingeleitete Vergabeverfahren für Ergänzungen und neue Anträge. In Berlin ist DVB-H bereits seit 2004 im Erprobungsbetrieb. Darüber hinaus konnten nach der Ausschreibung im Dezember 2005 Demonstrationsprojekte zur Fußball-Weltmeisterschaft und zur IFA durchgeführt werden. Auch 2007 werde DVB-H in Berlin im Rahmen einer technischen Erprobung ausgestrahlt, teilt die Medienanstalt mit.

Die vorangegangene Ausschreibung hatte großes Interesse verschiedener Bewerber an DVB-H auch für den Regelbetrieb ergeben. Dabei wurden auch die unterschiedlichen Interessen von privaten und öffentlich-rechtlichen Veranstaltern sowie Mobilfunkunternehmen deutlich. Eine Lösung gibt es laut mabb nur durch Berücksichtigung verschiedener Beteiligter und durch Einigungsprozesse zwischen den Unternehmen, wie sie bereits in der Ausschreibung vom Dezember 2005 angestrebt, bisher aber nicht abgeschlossen sind. Die alleinige Zuweisung des Rundfunkfrequenzspektrums an Plattformen ohne Endkundenbeziehung wie bei DMB erscheine auch dort nicht als angemessene Lösung, obwohl in Berlin-Brandenburg eine ausdrückliche medienrechtliche Grundlage für die Zuweisung an Plattformen besteht.

Bedarf für zweiten Kanal für regionale und innovative Angebote angemeldet

Die mabb gibt den Antragstellern auf die Ausschreibung vom 22. Dezember 2005 Gelegenheit, ihre Anträge zu aktualisieren und auf neue Entwicklungen einzugehen. Auch neue Antragsteller erhalten nun die Möglichkeit, sich um Übertragungskapazitäten für Rundfunkprogramme oder den Betrieb einer Programmplattform zu bewerben. In Berlin steht eine bereits aufgebaute Senderinfrastruktur für Kanal 39 zur Verfügung, für die mit T-Systems bereits ein Sendernetzbetreiber bestimmt ist. Mittelfristig werde aufgrund der Ergebnisse der Funkwellenkonferenz Regional Radiocommunication Conference (RRC 06) ein Kanaltausch erfolgen. Weiterhin hat die mabb im Rahmen einer bundesweiten Anmeldung Bedarf für einen weiteren DVB-H-Kanal angemeldet. Die mabb erwartet aufgrund der besonders günstigen Ausgangsbedingungen im Ballungsraum um Berlin, dass es neben den bundesweit einheitlich verfügbaren Diensten auch zusätzliche Möglichkeiten insbesondere für innovative, auch regionale Angebote geben wird, die auf die Möglichkeiten der mobilen Nutzung zugeschnitten sind.