Auslandsgeschäft

Deutsche Telekom hat Interessenten für spanische Tochter

Verkauf dürfte großes Verlustgeschäft werden
Von ddp / Janko Weßlowsky

Die Deutsche Telekom macht beim Verkauf ihres spanischen DSL-Anbieters Ya.com offenbar Fortschritte. Die Gespräche mit den drei verbliebenen Interessenten Vodafone, Jazztel und Orange laufen auf Hochtouren, wie das Handelsblatt unter Berufung auf die spanische Wirtschaftszeitung Expansión schreibt. Die Telekom wollte den Verkaufsprozess der Zeitung gegenüber nicht kommentieren.

T-Online hatte den spanischen DSL-Anbieter Ya.com auf dem Höhepunkt der Internet-Euphorie im September 2000 für die Rekordsumme von 550 Millionen Euro übernommen. Ya.com zählte den Angaben zufolge damals 2,3 Millionen Kunden. Von diesen hätten knapp 400 000 den Dienst als Internetzugang genutzt und Ya.com Online zum zweitgrößten Anbieter im spanischen Markt gemacht. Derzeit sei Ya.com die Nummer drei im spanischen DSL-Markt hinter dem spanischen Staatskonzern Telefonica und der France-Telecom-Tochter Orange. Zu Ya.com gehöre auch viajar.com, eines der führenden spanischen Reisebüros.

Als Favorit für eine Übernahme gelte der britische Vodafone-Konzern. Wie viel der Verkauf bringen könnte, sei weiter unklar, schreibt das Blatt. Derzeit sei von etwa 400 Millionen Euro die Rede. Das wären 150 Millionen Euro weniger, als T-Online bezahlt habe. Der Verkauf ist laut Handelsblatt keine große Überraschung. Angesichts des Zusammenwachsens von Festnetz und Mobilfunk würden Konzerntöchter wie Ya.com strategisch für den Bonner Telekomkonzern kaum noch Sinn machen.