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Mobilfunkbetreiber wollen ab 2008 gemeinsam Handy-TV anbieten

Drei Netzbetreiber melden Betreiberkonsortium an, E-Plus nicht dabei
Von Björn Brodersen / mit Material von dpa

Die Mobilfunkanbieter Vodafone, T-Mobile und o2wollen gemeinsam Fernsehen über das Handy anbieten. "Wir haben dazu beim Bundeskartellamt die Gründung eines Betreiberkonsortiums angemeldet", sagte Jens Kürten, Sprecher des geplanten Konsortiums, heute in Düsseldorf. Ab Frühjahr kommenden Jahres sollen mindestens 16 Programme mit dem Standard DVB-H (Digital Video Broadcasting-Handheld) über das Handy empfangbar sein.

Die Landesmedienanstalten schreiben derzeit die Sendelizenzen für Handy-TV aus. Beispielsweise hat die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) Kapazitäten für das nördlichste Bundesland ausgeschrieben, in Hamburg wurde die Ausschreibung vom 30. Dezember 2005 verlängert. Im Saarland hat die Landesmedienanstalt LMS ebenfalls die Ausschreibung für Handy-TV-Frequenzen gestartet, in Sachsen-Anhalt die Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA). In allen anderen Bundesländern wurden die entsprechenden Frequenzen bereits vorher ausgeschrieben.

Netzbetreiber haben erste Sendelizenzen bereits beantragt

"In Thüringen und Baden-Württemberg haben wir diese bereits beantragt", sagte Kürten. Für die anderen Bundesländer soll dies in den kommenden Tagen geschehen. "Wir wollen das Thema nun so schnell wie möglich voranbringen." Interesse haben auch die deutschen Sendergruppen RTL und ProSiebenSat.1 bekundet. Das bundesweite DVB-H Pilotprojekt ist zunächst auf drei Jahre befristet. Im Anschluss soll eine Bestandsaufnahme durchgeführt werden. Rundfunkveranstalter, Diensteanbieter, Mobilfunkbetreiber und Vermarktungsunternehmen können sich um insgesamt 16 Programmplätze bewerben. Möglich ist die Verbreitung von Handy-TV, Radio und Datendiensten

Ursprünglich gehörte der Gruppe der DVB-H verfolgenden Netzbetreiber auch E-Plus an, die allerdings nicht dem geplanten Konsortium beitreten wollen. Experten hoffen, dass die Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2008 dem mobilen TV einen Schub geben könnte. DVB-H konkurriert beim Aufbau der Infrastruktur für Fernsehen unterwegs mit dem aus Korea stammenden Format DMB.