Markt

Auch France Télécom prüft Gegengebot für Telecom Italia

Offerte von Konzernen aus USA und Mexiko stößt auf Probleme
Von AFP / Björn Brodersen

Der französische Telefonkonzern France Télécom prüft einem Zeitungsbericht zufolge ebenfalls ein Gegengebot für den italienischen Anbieter Telecom Italia. Wie das Blatt Il Sole 24 Ore heute ohne Angaben von Quellen berichtete, bereitet Frankreichs einstiger Monopolist mit einer US-Geschäftsbank eine Offerte für die Holdinggesellschaft Olimpia vor. An Olimpia, die Telecom Italia als Großaktionär mit einem 18-Prozent-Anteil kontrolliert, sind AT&T aus den USA und der mexikanische Telekombetreiber America Movil interessiert. Ihr Anfang des Monats gemachtes gemeinsames Angebot stieß dem Bericht zufolge auf ungeahnte Probleme.

Dem Zeitungsbericht zufolge soll das France-Télécom-Angebot eine mehrheitliche Übernahme von Olimpia sowie einen industriellen Plan für Telecom Italia umfassen. AT&T und America Movil wollen von Pirelli-Konzern jeweils ein Drittel der Olimpia-Gruppe übernehmen. Beide Konzerne würden dafür rund 2,7 Milliarden Euro zahlen. Für das restliche Drittel könnte eine Kauf-Option vereinbart werden. Pirelli gehören 80 Prozent der Holding, dem Benetton-Konzern weitere 20 Prozent.

ATT und America Movil sorgen sich laut "Il Sole 24 Ore" nun aber wegen Plänen der Regierung in Rom, das Festnetz von Telecom Italia für alle Betreiber zu öffnen. Die Bieter planen demnach eine Ausstiegsklausel, falls dieses als "grundlegend und unveränderlich" eingestufte Gut ihnen entgehen sollte. Die italienische Bank Intesa Sanpaolo plant dem Bericht zufolge zudem nicht nur, das verbleibende Drittel der Olimpia-Anteile zu übernehmen, um den Verbleib von Telecom Italia in italienischem Besitz zu sichern. Intesa Sanpaolo will demnach auch Einfluss auf die Firmenführung nehmen.