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Nokias N95 in Großbritannien ohne VoIP

Orange und Vodafone deaktiveren VoIP-Funktionalität
Von Christian Horn

In Großbritannien haben die Mobilfunk-Betreiber Orange und Vodafone die VoIP-Funktionalität des neues Flaggschiff-Handys N95 von Nokia deaktiviert. Das berichtet das IT-Magazin The Register. Bei VoIP-Diensten wie Truphone, die auf den integrierten VoIP-Funktionen des Handys aufsetzen, würden die Menüs und Konfigurations-Einstellungen für VoIP-Telefonate fehlen. Autonome VoIP-Applikationen wie Fring, die nicht von den VoIP-Funktionen des Handys abhängig sind, würden zwar noch funktionieren, jedoch keine vergleichbare Bedienfreundlichkeit wie integrierte Lösungen aufweisen.

Nokia N95

Nachdem die Mobilfunk-Betreiber auf Nachfragen von The Register zunächst nur ausweichend geantwortet hatten und keine Begründung für die Entfernung der VoIP-Funktionalität abgegeben hatten, erklärte Vodafone dann in einem Statement, das Unternehmen biete keinen VoIP-Dienst, weil es die Technologie noch nicht für ausgereift halte. Zudem sei es eine weit verbreitete Fehleinschätzung anzunehmen, mobile VoIP-Telefonate seien kostenlos. Dies sei aber nicht der Fall, denn die Kunden müssten für Daten-Übertragung Gebühren entrichten. "Vodafone fühlt sich dafür verantwortlich, dass den Nutzern keine unnötigen Gebühren anfallen sollten, wenn die Mobilfunk-Preise eine kosteneffektive Alternative für die Kunden bieten", zitiert The Register das Vodafone-Statement.

Ein Truphone-Sprecher hält dem entgegen, dass die Entfernung der VoIP-Funktionalität im Gegenteil die Wahlfreiheit der Kunden reduziere und rät Nutzern, die an VoIP-Diensten mit dem N95 interessiert sind, besser ein Gerät bei einem Händler ohne VoIP-Restriktionen zu erwerben. Da Nokia ja mit VoIP-Funktion des Gerätes werbe, rät The Register Nutzern, die ein Gerät erworben hatten und davon ausgegangen waren, problemlos VoIP nutzen zu können, sich bezüglich eventueller Regress-Ansprüche an die zuständige Verbraucherzentrale zu wenden.