mobiles Internet

Mobile Daten: Viel surfen, möglichst wenig zahlen

Aktuelle Datentarife im Vergleich - muss es gleich die Flatrate sein?
Von Janko Weßlowsky

Genau diese Vertragsbindung kann den Unterschied machen. Wer auf die neue Flatrate von MoobiCent setzen möchte, muss sich für 24 Monate binden. Das ist ärgerlich, weil im Markt der Datentarife aktuell viel Bewegung herrscht. In zwei Jahren sehen die Preise sicher wieder gänzlich anders aus - und was nützt ein heute preislich angemessenes Angebot, wenn ich das zweite Jahr beständig draufzahle? Hier sind die 5-GB-Tarife klar im Vorteil: Ihre Vertragslaufzeiten liegen bei nur drei Monaten. Aber auch hier versteckt sich ein Pferdefuß: Die zugrundeliegenden Mobilfunkverträge aller Anbieter haben Laufzeiten um die 24 Monate. Wer auf subventionierte Handys verzichtet, kann jedoch auch - je nach Anbieter - an reduzierte Vertragslaufzeiten gelangen. Ein guter Tipp ist hier wiederum o2: Mit Genion Card S erhält man einen Vertrag ganz ohne eine Laufzeit. Zusammen mit dem Internet Pack L mit drei Monaten Laufzeit bleibt man flexibel und kann auf Preisveränderungen am Markt reagieren.

Sicherlich ebenso von Interesse ist die Frage nach der Übertragungsgeschwindigkeit. Die Anbieter werfen mit immer höheren Zahlen um sich und vermarkten bereits fleißig HSDPA mit in der nächsten Ausbaustufe theoretisch 7,2 MBit/s Downstreamgeschwindigkeit. Tatsache ist jedoch, dass noch nicht einmal die letzte Ausbaustufe mit 3,6 MBit/s breitflächig umgesetzt wurde. Generell ist der Datenturbo nur da verfügbar, wo der jeweilige Provider auch mit einem UMTS-Netz präsent ist. Dies wiederum ist noch längst nicht flächendeckend der Fall. Auch ist der Ausbaustand von HSDPA sehr unterschiedlich. Hier haben T-Mobile und Vodafone die Nase vorn - E-Plus hingegen bietet gar kein HSDPA. Dies kann für diejenigen, die große Datenmengen parallel ziehen wollen, ein klarer Nachteil sein.

EDGE als Notlösung

Wer keinen UMTS- und damit auch keinen HSDPA-Empfang hat, kann immerhin auf EDGE hoffen. Der Datenbeschleuniger auf GPRS-Basis bietet immerhin noch in der Regel wenigstens 150 bis 200 kBit/s, also deutlich mehr als normales GPRS. Allerdings baut nur T-Mobile flächendeckend sein Netz für EDGE aus, Vodafone gar nur in ausgewählten Regionen. Wiederum ist E-Plus im Nachteil, hier wird an eine Einführung von EDGE nicht einmal gedacht. o2, ebenfalls "EDGE-Verweigerer", hat wenigstens mit dem Aufbau eines HSDPA-Netzes begonnen.

Für die meisten Anwendungen wie das alltägliche Surfen, E-Mail-Abrufen und die Nutzung von Messenger-Diensten reicht EDGE auch noch aus. Insofern haben die T-Mobile- und in engen Grenzen auch die Vodafone-Tarife einen starken Vorteil: Sie schonen den Akku. Denn Surfen via UMTS/HSDPA zieht viel Energie, das Handy hält deutlich kürzer durch als im GPRS-Modus.

Multi-SIMs erleichtern das Handling

Und zu guter Letzt ist zu berücksichtigen, wofür der neue Datentarif überhaupt zugelegt werden soll. Will ich wirklich nur mit dem Handy surfen? Nur wenige Nutzer der großen Datentarife, die hier behandelt werden, dürften sich darauf beschränken. Der echte Vorteil liegt ja gerade darin, dass mit diesen unter anderem ein regulärer DSL-Zugang zu Hause eingespart werden kann. Zumindest mit den HSDPA-Tarifen ist die Geschwindigkeit absolut konkurrenzfähig und eine Flat für unterwegs und eine für zu Hause möchte wohl kaum jemand einzeln bezahlen müssen? Hier bietet sich die Multi-SIM-Option an. Gegen einen einmaligen Aufpreis bei Bestellung bieten o2 und T-Mobile mehrere SIM-Karten für den selben Vertrag an. Der Vorteil liegt auf der Hand: Ich muss nicht beständig die SIM zwischen dem Handy und Laptop und/oder PC wechseln, sondern kann den Tarif parallel nutzen. Allerdings bietet T-Mobile diese Option nur für web'n'walk XL.

vorherige Seite:
nächste Seite: