Produktlaunch

Swisscom bietet VDSL für die halbe Schweiz

Unternehmen erschließt das Land im rekordverdächtigen Tempo
Von Janko Weßlowsky

Der Schweizer Telekommunikationskonzern Swisscom hält an seinem Fahrplan für den Produktlaunch der ersten VDSL-Angebote fest: Zum 1. Juli soll Swisscom Fixnet Wholesale die ersten Breitbandangebote für Privat- und Geschäftskunden mit Datenraten von bis zu 16 MBit/s im Download anbieten. Dabei sind bislang drei Kundenprofile angedacht: 15 MBit/s im Download sowie 1 MBit/s im Upload für Privatkunden sowie 12 MBit/s und 16 MBit/s im Download (2 MBit/s und 4 MBit/s im Upload) für Geschäftskunden.

Die Swisscom will mit diesem Angebot die kommerziellen Breitbandzugangsdienste auf ADSL-Basis ergänzen. Das Unternehmen bietet über das landesweite ADSL-Netz nach eigenen Angaben mehr als 98 Prozent der Schweizer Haushalte einen Breitband-Anschluss an. Die Swisscom will bis Ende 2008 insgesamt rund 600 bis 700 Millionen Franken (360 bis 425 Millionen Euro) in den Ausbau des VDSL-Netzes investieren. Bis Ende dieses Jahres möchte das Unternehmen gemäß Planung rund 50 Prozent der Schweizer Haushalte mit dieser Hochgeschwindigkeits-Infrastruktur abdecken.

Im internationalen Vergleich liegt die Schweiz nach Aussage der Swisscom in Bezug auf die Breitbandabdeckung an einer Spitzenposition. Gemäß einer OECD-Studie liegt die Schweiz heute auf Platz 5 der weltweiten Nutzung von Breitband-Internetzugängen (xDSL und Kabelnetze): Ende 2006 lag die Zahl der Anschlüsse gemäss der Studie bei 2,14 Millionen, was in etwa 70 Prozent aller Schweizer Haushalte entspricht. In Deutschland hingegen ist der Aufbau eines bundesweiten VDSL-Netzes mit Problemen verbunden, da die Deutsche Telekom den weiteren Ausbau von einer Regulierungsfreiheit abhängig macht - d.h. sie will verhindern, dass sie das Netz für Wettbewerber öffnen muss. Einen entsprechenden gesetzlichen Schutz versucht die EU-Kommission just zu unterbinden, gegebenenfalls soll eine Klage beim Europäischen Gerichtshof eingereicht werden.