Vor dem Taxi schnell versichern...

Wer das Wort SMS-Mehrwertdienst liest, denkt häufig zunächst an Klingeltöne und Fernseh-Voting-Dienste. Der Versicherungskonzern Metropolitan Life bietet jetzt in Südafrika einen sehr ungewöhnlichen SMS-Mehrwertdienst an: Dortige Handy-Kunden können per SMS eine Kurzzeit-Lebensversicherung für umgerechnet nur einen Euro abschließen. Diese richtet sich insbesondere an Passagiere bestimmter, als besonders lebensgefährlich eingestufter Verkehrsmittel.

Realisiert wird der Dienst über den Dienstleister Clickatell, Vertragspartner ist Cover2go, eine eigens gegründete Tochter von Metropolitan Life. Konkret versichert werden zunächst die Passagiere der zahlreichen Taxi-Minibusse, welche für viele vor allem ärmere Südafrikaner das Standard-Transportmittel auch für längere Strecken darstellen. Diese gelten als unsicher, technisch unzulänglich und oftmals völlig überladen. Nach Aussage des CEO von Cover2go, Derek Pead, sei die Gefahr im Straßenverkehr sehr real. Allein dieses Ostern seien 276 Menschen bei Unfällen ums Leben gekommen. Da Lebensversicherungen nach wie vor als "Luxusgut" gelten, seien die Hinterbliebenen in den meisten Fällen nicht versorgt. Mit Cover2go könnten die Leute eine basismäßige Absicherung erhalten - und dies spontan dann, wenn sie es gerade benötigen und zu erschwinglichen Preisen.

Die typischen Angehörigen der Zielgruppe besäßen laut Pead nicht einmal ein Bankkonto, sehr wohl aber sei das Handy in Südafrika so weit entwickelt und verbreitet, dass vielfach über dieses Geschäfte abgewickelt würden. Das betont auch Pieter de Villiers, der CEO von Clickatell: M-Banking, welches hierzulande im Vergleich zum Online-Banking keine große Rolle spielt, entwickle sich in Südafrika immer schneller, so genanntes "Instant-Billing" sei die logische Konsequenz für das Land.

Um nun eine solche Lebensversicherung abzuschließen, muss der Käufer seinen Namen und seine Ausweisnummer per Kurznachricht an die Nummer der Versicherung schicken. Die Antwort-SMS mit der Bestätigung gilt zugleich als die Police mit einer entsprechenden Versicherungsnummer, die Gebühr in Höhe von einem Euro wird über die Handy-Rechnung bezahlt. Die SMS erfragt noch die Namen der Begünstigten, im Todesfall werden dann rund 6 400 Euro an diese ausgezahlt. Nach sechs Tagen erlischt der Versicherungsschutz, auch dies wird via SMS mitgeteilt. Mit einer kurzen Antwort kann die Police wieder verlängert werden. Ob sich diese Form der "pay-as-you-go"-Versicherung durchsetzen wird, bleibt abzuwarten, da es sich noch um ein sehr beschränktes Pilotprojekt handelt. Die Anbieter indes sehen bereits die "Revolution der Versicherungsbranche" am Horizont dämmern.