Digital Radio

ARD will drei bundesweite Spartenradios starten

Verbreitung über Satellit, Digital Radio, Internet und Handy wahrscheinlich
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Die ARD befasst sich aktuell mit Plänen, neue digitale Hörfunkprogramme mit bundesweiter Verbreitung zu starten. Dies berichtet der Evangelische Pressedienst (epd) und beruft sich dabei auf Informationen aus Kreisen der Bundesländer. Die Chefs der Staats- und Senatskanzleien hätten das Thema bereits am 21. März in Berlin kurz erörtert und wollten es nun vertiefen, hieß es. Die neun Landesrundfunkanstalten der ARD planen den Angaben zufolge, drei neue Radioprogramme in digitaler Technik zu starten: einen Wissens-, einen Kinder- und einen Integrationskanal. Als Gemeinschaftsleistung der ARD-Sender sollen diese Kanäle jeweils unter Federführung einer Anstalt (wie WDR, MDR, NDR, BR oder SWR), kostensparend mit ohnehin vorhandenen Inhalten bestückt werden. Eine bundesweite Verbreitung würde sich dann ergeben, wenn alle Landesrundfunkanstalten die Programme auf ihren Digitalfrequenzen senden.

Dem Vernehmen nach geht es den Landesrundfunkanstalten darum, den Hörfunk ins digitale Zeitalter zu überführen. Techniken wie Digital Audio Broadcasting (DAB), die von den Hörern noch wenig angenommen würden, sollen mittels der neuen Angebote attraktiver werden. Wie aus dem Digitalisierungsbericht des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) hervorgeht, wurden bislang nur 50 000 bis höchstens 100 000 DAB-Empfangsgeräte verkauft - bei gleichzeitiger Nutzung von rund 300 Millionen UKW-Geräten in 35,5 Millionen Haushalten. Wahrscheinlich ist, dass die Sender auch über Satellit, Internet und Handy verbreitet werden.

Weitere Privatsender auf dem Rückzug

Die neuen ARD-Programmangebote würden der Akzeptanz und Programmvielfalt im Digital Radios gut tun, denn die Privatsender befinden sich bei DAB weiter im Rückzug. In Baden-Württemberg haben nach bigFM, Radio Regenbogen, sunshine live, Radio Ton und Radio Energy jetzt auch Antenne 1 und Truck Radio ihre digitale Verbreitung beendet. Grund ist, dass die Fördermittel für den digitalen Hörfunk eingestellt wurden. Damit hätten die Sender für die Verbreitung selbst aufkommen müssen.