cellity führt internen Messaging-Service ein
Seit etwa einem halben Jahr meldet sich der Hamburger Anbieter cellity in schöner Regelmäßigkeit mit neuen Features und Ankündigungen für seine Handy-Software, die günstigeres telefonieren verspricht. Doch cellity geht es schon längst nicht mehr nur um das Telefonieren. Zur CeBIT im März wurde ein SMS-Service eingeführt, mit dem aus der Software, die es für viele Java- und Symbian-Geräte gibt, für 9 Cent 160 Zeichen an alle Handynummern versendet werden können. Zu den 9 Cent kommen die Kosten für die GPRS-Übertragung hinzu.
Nun holt die im vergangenen Oktober gegründete Firma erneut aus und verspricht "erstmalig kostenlos SMS über das Handy" zu verschicken. Doch bei genauerer Betrachtung merkt man schnell, dass es sich dabei nur um eine Werbeformulierung handelt. Zwar ist der Service cellity freeSMS seitens der cellity in der Tat kostenlos. Doch um die bis zu 2048 Zeichen, die in der cellity-Software eingegeben werden können, zu versenden, muss eine Datenverbindung aufgebaut werden. Diese ist naturgemäß nicht kostenlos, sondern kann je nach SIM-Karte sehr teuer werden.
T-Mobile-Vertragskunden mit einem Vertrag, der vor dem 2. Mai abgeschlossen wurde, zahlen beispielsweise 9 Cent pro 10 Kilobyte - hinzukommen pro Nutzungstag noch einmal 9 Cent. Somit kostet eine einzige Mitteilung hier mindestens 18 Cent. Besser sieht das schon bei Discountern wie simyo oder blau.de aus: Hier kosten 10 Kilobyte rein rechnerisch noch knapp 0,2 Cent.
cellity freeSMS sind keine echten SMS
Die Bezeichnung SMS ist bei dem neuen Dienst ja nicht ganz so wörtlich zu nehmen. Ein Short Message Service ist es bei 2048 Zeichen sicherlich nicht. Das sind immerhin knapp 13 SMS. Allerdings hat der Dienst mit der eigentlichen Bedeutung der SMS nicht viel zu tun. Denn wer denkt, nun überlange SMS zu GPRS-Kosten durch ganz Deutschland schicken zu können, wird enttäuscht werden. Denn versendet werden können die Nachrichten nur an an andere cellity-Nutzer. Wird eine Nachricht an einen Empfänger geschickt, der noch kein cellity-Nutzer ist, so soll dieser eine Benachrichtigung erhalten. Die eigentliche Nachricht kann er indes erst lesen, wenn er sich ebenfalls die Software auf sein Handy lädt. Beim Empfänger fällt dann natürlich auch noch einmal Datentraffic an, der von diesem bezahlt werden muss.