Startschuss

Mobile Musik: MusicStation soll iTunes schlagen

Neue Plattform für mobile Musik geht an den Start
Von Marie-Anne Winter

Eigentlich möchte Apple mit seinem iPhone auf den Erfolg seines Musik-Dienstes iTunes aufsetzen. Doch große Betreiber in der Mobilfunkbranche und einige Musiklabels setzen ihrerseits zum Gegenangriff an: Sie starten heute den Musikdienst MusicStation [Link entfernt] , der bereits zum 3GSM [Link entfernt] World Kongress in Barcelona vorgestellt wurde. An dem Projekt sind Handyhersteller wie Nokia, Sony Ericsson, Motorola und Samsung, insgesamt 30 Mobilfunkbetreiber und die vier Labels Universal Music Group, Sony BMG, EMI Music und Warner Music International sowie einige unabhängige Verlage beteiligt.

MusicStation startet somit knapp vor der Markteinführung des iPhones in den USA am 29. Juni. "Wir wollten unbedingt als erster die Ziellinie überqueren", erklärte der Chef des MusicStation-Betreibers Omnifone, Rob Lewis. "Wir erwarten, dass wir MusicStation dieses Jahr hundert Millionen Teilnehmern anbieten können. Wir glauben, dass MusicStation dadurch, dass Verbraucher die ultimative Freiheit eines unbeschränkten Musikzugangs erhalten, wo immer sie sind und ganz gleich, welches Handy sie kaufen, das derzeit herausragendste Angebot hinsichtlich digitaler Musik für Verbraucher bietet."

Breites Angebot für viele Nutzer

Für eine Gebühr von 2,99 Euro pro Woche steht den Nutzern das Angebot der genannten Labels und weiterer Medienanbieter zur Verfügung. In diesem Preis sind die Kosten für die Datenübertragung bereits enthalten. Das Angebot soll mit zahlreichen Java- und Symbian-Handys, die für eine schnelle Datenübertragung und mit einem MP3-Player ausgerüstet sind, genutzt werden können.

Dagegen könnte sich das iPhone tatsächlich schwer tun, denn bei diesem Gerät handelt es sich letztlich um einen iPod mit Telefon- und Messaging-Funktionen. Mit dem iPhone lassen sich die selben Inhalte abspielen wie man das vom iPod kennt: Musik, Hörbücher, Audio- und Video-Podcasts, Musikvideos, TV-Serien und Spielfilme. Das iPhone gleicht den Inhalt der iTunes-Bibliothek auf dem PC oder Mac ab, Angebote aus anderen Online-Musikangeboten können jedoch nicht auf dem Handy abgespielt werden. Der Nutzer kann zwar neben im iTunes-Store gekauften Titeln auch eigene Musikstücke - beispielsweise von CDs auf das Handy spielen - allerdings nur über den Weg der Musikverwaltungssoftware iTunes. Musik-Downloads über das Handynetz sind mit dem iPhone bislang nicht möglich.

In den kommenden Monaten soll MusicStation in ganz Europa, Asien und Afrika starten. Die beteiligten Handyhersteller wollen ab sofort auch Handys ausliefern, die bereits mit Software für den Zugriff auf MusicStation ausgestattet sind. Im Gegensatz zum iPhone, das rund 500 Dollar kosten soll, werden diese Geräte im mittleren Preissegment angesiedelt sein. Die Musikfirmen hoffen, dass MusicStation dazu beitragen wird, den Konsum von Musik über das Handy populärer zu machen.