Real-Time

Instant Messaging in Unternehmen auf dem Vormarsch

Direkte Kommunikation als Ergänzung und Erweiterung der E-Mail
Von Christian Horn

Die Bedeutung der Kommunikation via Instant Messaging in Unternehmen wird in den kommenden Jahren deutlich zunehmen, berichtet das Marktforschungsinstitut Gartner in einer neuen Studie. Bis zum Jahr 2011 soll Instant Messaging für 95 Prozent der Mitarbeiter in führenden, global agierenden Unternehmen das "De-Facto-Tool" für Text-, Sprach- und Video-Nachrichten werden. Das Marktvolumen für Unternehmens-Instant-Messaging soll von 267 Millionen US-Dollar (198 Millionen Euro) im Jahr 2005 auf 688 Millionen US-Dollar (510 Millionen Euro) im Jahr 2010 ansteigen.

Unternehmen, die noch nicht damit begonnen hätten, in Instant Messaging zu investieren und es in die Geschäftsprozesse zu integrieren, sollten bald möglichst damit beginnen, rät Gartner. Das Marktforschungsinstitut vergleicht die Größenordnung der Bedeutung, die Instant Messaging in Unternehmen gewinnen wird, mit der Einführung der E-Mail in den 1990er Jahren. Allerdings sei nicht mit der vollständigen Ersetzung der E-Mail zu rechnen, vielmehr werde Instant Messaging den Nutzen der elektronischen Post ergänzen und erweitern. "Die E-Mail war nie für knappe Konversationen in Real-Time, sondern für die Übermittlung von detaillierteren und weniger vergänglichen Inhalten ausgelegt. Instant Messaging ist hervorragend bei der Kommunikation in Real-Time, weshalb Instant Messaging im Zentrum zukünftiger Architekturen der Kommunikation und Zusammenarbeit glücklich neben der E-Mail existieren wird", sagt David Mario Smith, Research-Analyst bei Gartner.

Gartner glaubt, dass sich eine Konsolidierung des Marktes für Unternehmens-Instant-Messaging abzeichnet. Für Unternehmen sei es wichtig, dass E-Mail- und IM-Systeme komplementär ineinandergreifen können. "Spezialisierte Hersteller geraten zunehmend unter Druck von strategischen Plattform-Herstellern wie IBM oder Microsoft, die in der Lage sind, ihre E-Mail- und Zusammenarbeits-Infrastrukturen als Mittel zur Dominanz des Instant-Messaging-Unternehmensmarktes einzusetzen. Was wir jetzt von diesen Playern sehen ist die Verwandlung des Instant-Messaging-Systems in etwas was nicht ursprünglich beabsichtigt war - eine vollständig konvergente Plattform für Unified Communications, in deren Zentrum die Präsenz steht", so Smith. Diese so genannte "Präsenz-Technologie" werde langfristig auch unabhängig von IM- und E-Mail-Produkten verfügbar sein und den "Schlüssel-Bestandteil" von zukünftigen Real-Time-Archiketuren darstellen.