Handy-TV

EU will DVB-H als einzigen Handy-TV-Standard in Europa

Zersplittung des Marktes soll vermieden werden
Von mit Material von dpa und AFP

Die EU-Kommission macht offenbar Ernst mit ihrem Plan, die DVB-H-Technologie in die Liste der europäischen Standards aufzunehmen. Die Kommission wolle nach Informationen des "Wall Street Journal Europe" den von Nokia entwickelten Standard für mobiles Fernsehen empfehlen. Die Konzentration auf nur einen Standard sei notwendig, um eine Zersplitterung des Marktes zu vermeiden, schreibt die Zeitung unter Berufung auf einen schriftlichen Entwurf der Kommission. DVB-H sei mittlerweile stärker am Markt etabliert als andere Standards wie DMB oder MediaFlo.

Auch der Nachrichtenagentur AFP liegt das entsprechende Papier vor. EU-Medienkommissarin Viviane Reding wolle ihren Plan am 10. oder 17. Juli vorstellen, hieß es. Reding will den EU-Staaten DVB-H danach zunächst nur als Standard empfehlen. Im kommenden Jahr könnte sie aber eine entsprechende Vorschrift erlassen. Das Marktpotenzial des mobilen Handyfernsehens schätzt die Kommission bis 2009 auf vier bis fünf Milliarden Euro.

Pläne schon seit CeBIT bekannt

Schon auf der Fachmesse CeBIT deutete vieles darauf hin, dass die EU der Industrie einen einheitlichen Übertragungsstandard notfalls vorschreiben könnte. Viviane Reding rief Mobilfunkanbieter und TV-Sender auf der Messe zur Eile auf. Bis zum Sommer sollte sich die Branche auf die Rundfunktechnik DVB-H als gemeinsame Grundlage für mobiles Fernsehen verständigen. Falls dies nicht gelinge, könne sie sich gezwungen sehen, DVB-H anzuordnen. Offenbar ist es nun soweit.

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