abgeschaltet?

Bundesliga-Live-Sender arena vor dem Aus?

Unity Media will Bundesliga-Live-Rechte an Premiere abtreten
Von ddp / Ralf Trautmann

Der defizitäre Bundesliga-Bezahlsender arena steht offenbar vor dem Aus. Der arena-Eigentümer, der Kabelnetzkonzern Unity Media, sei bereit, die Live-Rechte für die Fußball-Bundesliga komplett an den bisherigen Rivalen Premiere weiterzuverkaufen, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in ihrer heutigen Ausgabe und verwies auf dem Blatt vorliegende Verhandlungsunterlagen.

Die Vereinbarung soll bis Mitte 2009 laufen. Weder Premiere noch arena wollten sich laut FAZ dazu äußern. Der Münchener Bezahlfernsehsender Premiere sei bereit, für die so genannte Sublizenz einen hohen Preis zu zahlen, der die bisherigen dreistelligen Millionenverluste von Unity Media mit der Bundesliga kompensiere, schreibt die Zeitung weiter. Auch eine bisher geplante Kapitalbeteiligung von Unity Media an Premiere von 16 Prozent solle verwirklicht werden. Das Bundeskartellamt, das eine im Februar vereinbarte Zusammenarbeit der beiden Bezahlsender bisher kritisch sah, sei über das Vorhaben informiert und habe keine grundsätzlichen Einwände. Durch die Sublizenz-Vereinbarung könnte der Preis für ein Bundesliga-Abonnement steigen. Gleichzeitig verliert arena durch den faktischen Weiterverkauf der Bundesliga-Rechte seinen wichtigsten Programminhalt.

Ein Weiterbetrieb des Senders in seiner derzeitigen Form gilt laut FAZ deshalb als unwahrscheinlich. Es solle aber sichergestellt werden, dass die bisherigen arena-Kunden mit ihren Digitalempfängern, den so genannten Decodern, auch weiter die Bundesliga empfangen können. Premiere hatte im Dezember 2005 die Pay-TV-Rechte an der Bundesliga für die Saison 2006/07 an den Konkurrenten arena verloren, der dafür der Deutschen Fußball Liga (DFL) etwa 220 Millionen Euro jährlich zahlt.

Daraufhin fädelte Premiere einen Deal mit der Deutschen Telekom ein, die die Internet-Live-Rechte an der Bundesliga erstanden hatte. Premiere liefert für die Telekom die Sendungen, die Telekom bietet im Internet Premiere an. Insgesamt hatte Premiere aber deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen müssen und im Februar die derzeit vom Bundeskartellamt untersuchte Kooperation mit arena vereinbart.