Forschung

T-Mobile und Vodafone starten gemeinsames Forschungsprojekt

Künftige Mobilfunk-Technologien unter realen Bedingungen erforschen
Von Marie-Anne Winter

Die Mobilfunk-Netzbetreiber T-Mobile und Vodafone werden gemeinsam mit deutschen Industrie- und Forschungspartnern zusammenarbeiten, um zukünftige Mobilfunktechnologien zu entwickeln und zu evaluieren. Das teilten beide Unternehmen heute mit.

Mit der Möglichkeit, Breitbanddienste über Mobilfunknetze der 3. Generation zu nutzen, ist das mobile Internet in vielen Ländern bereits Realität. Weil das Datenaufkommen ein deutliches Wachstum aufweise, werde auch der Bedarf eines jederzeit und überall verfügbaren mobilen Datenzugang weiter zunehmen. Deshalb müssen zukünftige Mobilfunknetze immer höhere Kapazitäten bieten.

Die Projektpartner werden - unter finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) - Verfahren zur Steigerung von Kapazitäten und Datenraten in Mobilfunknetzen untersuchen. Im Projekt EASY-C (Enablers for Ambient Services and Systems - Part C) werden optimierte Mehrantennenkonzepte und zellübergreifende Kooperationstechniken untersucht, die Schlüsseltechnologien für die nächste Mobilfunkgeneration darstellen. Dazu werden Feldtests in Dresden und Berlin durchgeführt.

Ziel des Projektes ist die Verbesserung der spektralen Effizienz und der Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems durch die Erforschung von Weiterleitungs- und Interferenzreduktionsverfahren. Weltweit erstmalig wird im Rahmen des Projektes ein Technologie-Mobilfunknetz aufgebaut, um diese innovativen Ansätze zu implementieren und zu testen. Dadurch sollen bisher theoretisch hergeleitete Ergebnisse unter praktischen Bedingungen verifiziert werden.

Testnetze in Berlin und Dresden

Das Technologie-Mobilfunknetz wird aus 10 Basisstationsstandorten mit insgesamt 30 Zellen bestehen und in der Dresdner Innenstadt aufgebaut werden. Zusätzlich wird von den T-Labs eine applikationsorientierte Testumgebung mit 2 Basisstationsstandorten und 4 Zellen in Berlin installiert. Der Aufbau der Testnetze soll in Kürze beginnen, erste Feldtests sind für das nächste Jahr geplant. Durch die zu erwartenden Ergebnisse werden die Projektpartner von EASY-C einen entscheidenden Einfluss auf globale Standardisierungsaktivitäten haben.

Das Projekt wird gemeinsam von T-Mobile und Vodafone geleitet und von Prof. Dr.-Ing. Gerhard Fettweis vom Vodafone Stiftungslehrstuhl Mobile Nachrichtensysteme der Technischen Universität Dresden in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, koordiniert wird. Zum Konsortium gehören 13 weitere Industriepartner, unter ihnen Hersteller von Halbleiterchips, Mobilfunksystemen und deren Komponenten, Hard- und Softwarelösungen für die Mobilfunkbranche, sowie die Bundesnetzagentur.