Dolmetscher

Verwirrende Vielfalt - Dateien richtig konvertieren

Was tun, wenn das benötigte Dateiformat gerade nicht verfügbar ist?
Von ddp / Marie-Anne Winter

Die Vielfalt an Dateiformaten bringt Computerbesitzer immer wieder zur Verzweiflung. Zwar haben mittlerweile viele Programme eine Im- und Exportfunktion, aber das reicht oft nicht aus. Meist ist genau das Dateiformat, das man gerade benötigt, nicht verfügbar. Oder aber eine Datei lässt sich mit den üblichen Programmen nicht öffnen.

In diesen Fällen hilft ein Konverter - eine Art Dolmetscher, der von einem ins andere Format übersetzt. Kostenlose Konverter gibt es viele im Internet - man findet sie, indem man in die Suchmaschine Freeware und das gewünschte Zielformat eingibt. Wer beispielsweise eine Datei ins PDF-Format umwandeln will, findet mit freePDF ein gutes kostenloses Programm. Viele solcher Helfer könnten Dateien gleich in eine Vielzahl von Formaten umwandeln, sagt Software-Experte Volker Zota von der Computerzeitschrift c't.

Audiodateien lassen sich unter anderem mit dem Windows Media Player in die gängigsten Formate umwandeln. Er kann beispielsweise die Songs einer CD in allgemein übliche MP3-Dateien verwandeln. Zum Konvertieren von Videodateien bieten sich OpenSource-Tools wie SUPER und Mediacoder an. Allerdings lassen sich Dateien im geschützten Format meist nicht - oder zumindest nicht legal - in ein anderes Format überführen.

Vorsicht beim Installieren von Codec-Packs

Kompliziert wird das Konvertieren von Videodateien für Anfänger unter Umständen, wenn so genannte Codecs mit ins Spiel kommen. Dabei handelt es sich um Programme, die Audio- oder Videosignale umwandeln. Eine AVI-Datei beispielsweise kann alle möglichen Codecs enthalten. Wenn der Rechner sie nicht kennt, lässt sich die Datei möglicherweise nicht einmal abspielen.

Viele User wählen den einfachen Weg und installieren sich Codec-Packs auf den Rechner. Doch davor kann Zota nur warnen: Die meisten darin enthaltenen Codecs brauche der User gar nicht, also werde dabei nur unnötig der Rechner zugemüllt. Und sind die Packs einmal installiert, wird man sie nur schwer wieder los, denn eine Deinstallationsfunktion gibt es oft nicht. Zudem harmonisieren nicht alle Codecs miteinander - anstatt ein Problem zu lösen, bekommt man möglicherweise noch eins dazu. Und Codec-Packs gelten nicht umsonst als Vireneinfallstor.

Lässt sich eine Videodatei wegen fehlender Codecs nicht abspielen, reicht meist bereits die Verwendung eines anderen Players. Ein gutes Freeware-Tool ist beispielsweise der MPlayer. Er läuft auf allen Plattformen und spielt fast alle Formate ab. Das Programm beinhaltet bereits alle derzeit gängigen Codecs, installiert sie aber nicht extra ins System. Ähnlich funktioniert auch der VLC Media Player. Er hat allerdings mehr Bedienkomfort und kann auch deutlich mehr als nur Videos abspielen.

Nicht gleich ganze Filme konvertieren

Will man die Datei jedoch weiterverarbeiten - etwa das Urlaubsvideo auf eine DVD brennen - braucht man die Codecs wiederum auf dem Rechner. Freeware-Programme wie GSpot finden die fehlenden Codecs und analysieren auch Fehlerstellen. Eine gute Alternative zu den Codec-Packs ist laut Zota ffdshow. Dieses Universaltool kann mit fast allen Codecs und Formaten arbeiten.

Generell muss man beim Umwandeln von Audio- oder Videodateien immer mit einem Qualitätsverlust rechnen. Dies lässt sich aber in Grenzen halten, wenn die Codecs perfekt zusammenarbeiten und man die richtigen Parameter setzt. Je stärker komprimiert wird, desto deutlicher ist dies dem Resultat später anzusehen. Bei den Parametern hilft deshalb meist nur Ausprobieren. Daher sollte man nicht sofort einen ganzen Film umwandeln, sondern erst einmal kurze Schnipsel kodieren und mit den Einstellungen experimentieren, bis alles perfekt ist.