enttäuschend

Combots wartet weiter auf ersten Euro Umsatz

Verlust konnte aber reduziert werden
Von dpa / Ralf Trautmann

Die Karlsruher Internetfirma Combots AG wartet auch ein Jahr nach der Vorstellung ihres als Revolution der digitalen Kommunikation angekündigten einzigen Produkts, ein PC- und Handytool mit Messaging-, VoIP- und Dateiaustausch-Funktionen, auf den ersten Euro Umsatz. Der Verlust konnte im zweiten Quartal jedoch wegen geringerer Investitionen in Forschung und Entwicklung und dem Gewinn aus der Beteiligung an United Internet (1&1, GMX, web.de) deutlich reduziert werden, wie das Unternehmen heute mitteilte.

Zwischen April und Ende Juni summierte sich das Minus in der Gewinn- und Verlustrechnung auf 3,3 Millionen Euro nach 9,3 Millionen Euro im Vorjahr. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei im zweiten Quartal von 12,4 Millionen Euro im Vorjahr auf 8,2 Millionen Euro gesunken und war damit genauso hoch wie im ersten Quartal.

Der Wert der liquiden Mittel und sonstigen Wertpapieren, zu denen die 9,26-prozentige Beteiligung an United Internet zählt, sei im zweiten Quartal um rund 60 Millionen Euro auf 510,3 Millionen Euro geklettert. Das Aktienpaket an United Internet, an das Combots im Zuge des Verkaufs des Portalgeschäfts web.de kam, war Ende Juni an der Börse knapp 359 Millionen Euro wert.

Combots räumte heute ein, dass der Geschäftsbereich "Persönliche Digitale Kommunikation" sehr verhalten angelaufen ist. Wegen des Kursplus bei United Internet konnte die "Substanz" des Unternehmens jedoch weiter gestärkt werden.

Bei der turbulenten Hauptversammlung vor einer Woche hatte ein Aktionär das Geschäftsmodell für gescheitert erklärt und die vollständige Ausschüttung des Bilanzgewinns in Höhe von 227 Millionen Euro an die Anteilseigner gefordert. Außerdem hatte er für die Auflösung der im Prime Standard notierten Gesellschaft plädiert. Der Antrag war allerdings an der Aktienmehrheit der Firmengründer gescheitert.