Erhebung

Studie: 90 Prozent der Internet-User nutzen Online-Banking

Consultingfirma sieht weiteres Einsparpotenzial für Banken
Von Ralf Trautmann

Rationalisierung liegt im Trend, und das Consulting- und Softwarehaus PPI AG macht jetzt bei der Präsentation seiner aktuellen Studie zum Online-Banking aus seinem Ansinnen auch keinen Hehl: Hier steht nicht etwa die komfortable Nutzung für den Kunden im Vordergrund, "die automatisierte Online-Bearbeitung" sei für die Banken einfach "erheblich günstiger ... als der Einsatz von Filialmitarbeitern." Durchgeführt wurde die Erhebung in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt, der Wirtschaftswoche und dem Institut für Management und Wirtschaftsforschung (IMWF).

Demnach nutzten schon mehr als 90 Prozent der Internet-Nutzer Online-Banking ganz oder zum Teil zur Erledigung ihrer Bankgeschäfte. Im Segment der Kunden mit einem höherem Einkommen sei die Akzeptanz noch größer: Rund 95 Prozent der Nutzer mit einem Nettoeinkommen zwischen 2000 bis 2500 Euro nutzten das Internet-Banking, zehn Prozent mehr als im Bereich mit niedrigerem Einkommen. Hier könnten "die Abwicklungskosten für die Banken weiter deutlich" gesenkt werden.

Online-Banking werde vor allem für Überweisungen verwendet. Beliebt sei auch die Abwicklung von Daueraufträgen und Terminüberweisungen. Kompliziertere Vorgänge wie Anlage- und Finanzierungsgeschäfte würden dagegen noch in mehr als der Hälfte der Fälle in Filialen abgewickelt. Allerdings würden hier Kunden mit einem Nettoeinkommen von mehr als 2500 Euro überdurchschnittlich oft Online-Dienste nutzen.

Noch hätte allerdings ein Teil der Befragten Sicherheitsbedenken, rund 60 Prozent der Nicht-Nutzer begründen ihre Ablehnung mit möglichen Risiken. Rund 43 Prozent der Nicht-Nutzer haben hier Angst von Phishing, Unsicherheit hinsichtlich der Haftungsfragen bei Online-Betrug gaben 32 Prozent an. Angst von Viren, Würmern und Trojanern hätten 25 Prozent. Zur Erhöhung der Sicherheit empfiehlt die Studie daher eine fest installierte Kundensoftware mit eindeutiger Kennung sowie den Einsatz von Kartenlesegeräten.