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Internetradio-Empfang über UMTS im teltarif-Test

Empfang in Ballungsgebieten stabil, aber hoher Datenverbrauch
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Zum Radioprogramm werden auf dem Handy-Display begleitende Bilder angezeigt. Der Deutschlandfunk präsentiert unter anderem eine Außenansicht seines Funkhauses, viele Musiksender stellen die CD-Cover der gerade gespielten Titel dar. Künftig soll es weitere Dienste geben - zum Beispiel die Möglichkeit, den gerade gehörten Song auf CD oder in MP3 zu bestellen bzw. als Klingelton auf das Handy zu laden.

Nach ersten Empfangsversuchen an einem festen Ort wollten wir wissen, inwieweit es auch mobil möglich ist, Internetradio über UMTS zu empfangen. Dabei setzten wir neben Spodradio auch die LCG-Jukebox-Software ein, über die wir bereits berichtet haben. Bei einem Spaziergang durch Teile Berlins war es mit dem Nokia E90 Communicator mit beiden Software-Lösungen problemlos möglich, Radiostreams zu verfolgen. Das gilt neben T-Mobile, Vodafone und o2, die in ihren Netzen schon den UMTS-Turbo HSDPA anbieten, auch für E-Plus, wo die Bandbreite im Downstream auf 384 kBit/s begrenzt ist. Radioempfang mit der LCG Jukebox
Foto: teltarif.de

Netzwahl auf UMTS beschränken

Wichtig: Als Netzstandard sollte explizit UMTS ausgewählt werden, so dass sich das Handy auch dann nicht ins GSM-Netz umbucht, wenn das UMTS-Signal kurzzeitig schwächer wird. Zwar konnten wir in früheren Tests schmalbandige Streams (24 oder 32 kBit/s) auch über GPRS im GSM-Netz empfangen. Höherwertige Streams können über GPRS jedoch nur mit Aussetzern empfangen werden.

Handys, die man nicht auf die ausschließliche Nutzung von UMTS festlegen kann, sind somit für den mobilen Internetradio-Empfang weniger geeignet. Bei einem MDA Pro von T-Mobile, für den die LCG Jukebox ebenfalls erhältlich ist, kam es häufig zu Aussetzern im mobilen Betrieb - zumindest bei Nutzung des E-Plus-Netzes. Im o2-Netz war der Radioempfang mit dem gleichen Gerät wesentlich stabiler. Auch in der S-Bahn und im Auto konnten wir mit dem Nokia Communicator Webradio mit Spodtronic und der LCG Jukebox nahezu ohne Störungen hören. In der U-Bahn klappt das dagegen nicht, da es im Berliner Untergrund noch keine UMTS-Versorgung gibt.

Der stabile Radioempfang über UMTS ist keine Berliner Besonderheit, wie ein zweiter Test im Rhein-Main-Gebiet zeigte. Neben Frankfurt am Main, wo stabiler Empfang im Fahrzeug quer durch die Innenstadt möglich war, konnten wir Spodtronic und die LCG Jukebox im E-Plus-Netz auch östlich von Hanau noch verwenden, um Radiosender aus dem Word Wide Web zu hören.

Viele Sender auch über EDGE empfangbar

Technisch klappt der Radioempfang via Internet und UMTS somit sehr gut. Was fehlt, sind günstigere Datentarife und eine bessere UMTS-Netzabdeckung. Selbst bei T-Mobile und Vodafone gibt es außerhalb der Ballungsräume noch große Lücken im 3G-Netz. Beide D-Netze bieten aber bereits EDGE im GSM-Netz an. Damit können immerhin Streams mit einer Bandbreite von 48 und 64 kBit/s noch in guter Qualität gehört werden.

Über die Vielfalt der Programmangebote im Internet informiert unter anderem die vTuner-Homepage. Dieser Anbieter erstellt auch die Senderliste für einige der Internetradio-Geräte, die über WLAN und LAN mit dem Netz verbunden werden. Über einige solcher Radios haben wir bereits berichtet. Wer kein großes Datenpaket, dafür aber eine Sprach-Flatrate hat, kann eine Auswahl von Internetradios auch über Phonecaster.de hören.