Trojaner

Chinesische Spionageprogramme auf Regierungscomputern?

Bisher Abfluss von rund 160 Gigabyte Daten verhindert
Von ddp / Ralf Trautmann

In mehreren Bundesministerien sind nach Spiegel-Informationen auf zahlreichen Computern Spionageprogramme aus China gefunden wurden. Wie das Magazin in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, sind das Kanzleramt, das Wirtschaftsministerium, das Forschungsministerium und das Auswärtige Amt betroffen. Dies sei das Ergebnis einer Überprüfung durch den Verfassungsschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Am Sonntag startet Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einem mehrtägigen Staatsbesuch nach China.

Die Trojanerprogramme, die das unbemerkte Ausspähen der Computer ermöglichen sollen, sind den Angaben zufolge bereits vor Monaten erstmals entdeckt worden. Seitdem hätten die Experten der Bundesregierung den Abfluss von rund 160 Gigabyte an Daten verhindert. Der Versuch, weitere solcher Programme über das Internet in deutsche Regierungscomputer einzuschleusen, dauere unverändert an.

Die Angriffe gehen nach vertraulicher Einschätzung des Verfassungsschutzes wohl auf Hacker der chinesischen Volksbefreiungsarmee zurück und wären so dem chinesischen Staat zuzuordnen. Die chinesische Botschaft in Berlin sprach dagegen auf Anfrage von einer "verantwortungslosen Spekulation ohne jede Beweisgrundlage".