Halbjahreszahlen

Versatel wächst vor allem mit DSL-Privatkunden

Preisverfall und Wettbewerb drücken Umsatzwachstum
Von Marie-Anne Winter

Der Telekommunikationsanbieter Versatel kann seinen Wachstumskurs fortsetzen: Im ersten Halbjahr 2007 konnte Versatel 85 100 DSL-Privatkundenverträge hinzugewinnen. Der Gesamtumsatz belief sich auf 337,7 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA lag bei 92,8 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung um 37,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Einer der wesentlichen Umsatztreiber war erneut das DSL-Geschäft. Im stark umkämpften Wettbewerbsumfeld konnte Versatel die Anzahl der DSL-Kundenverträge nochmals steigern. Im ersten Halbjahr gelang es Versatel, die Anzahl an DSL-Verträgen von 462 600 Ende 2006 auf 547 700 zum 30. Juni zu erhöhen. Allein im zweiten Quartal 2007 konnte Versatel 44 800 neue DSL-Privatkunden hinzugewinnen.

Im Halbjahresvergleich stieg das bereinigte EBITDA, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, um 17,5 Millionen auf 92,8 Millionen Euro an. Im zweiten Quartal 2007 lag das bereinigte EBITDA mit 38,7 Millionen Euro um 0,4 Millionen Euro unter dem Vorjahresvergleichswert. Auch die bereinigte EBITDA-Marge sank im ersten Halbjahr 2007 auf 27,5 Prozent.

Versatel äußert sich zufrieden

Auf "Pro-forma-Basis" lag das bereinigte EBITDA im ersten Halbjahr 2006 bei 96,9 Millionen Euro. Die Gründe hierfür liegen laut Versatel zum einen im schwächeren Umsatzwachstum, im Wesentlichen aber im derzeitigen Preisverfall. Zum anderen stiegen die Ausgaben, insbesondere bedingt durch den Netzausbau und die Investitionen in einen verbesserten Kundenservice und in die Marke.

Peer Knauer, Vorstandsvorsitzender der Versatel AG: "Wir sind zufrieden mit unserem Ergebnis vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfeldes mit einem verschärften Preiswettbewerb. Der Markt ist nach wie vor geprägt durch ein anhaltend starkes Wachstum im Breitbandbereich, welches wir mit hochwertigen und attraktiven Angeboten bedienen. Nicht nur damit haben wir ein gutes Fundament für die weitere Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte gelegt. Auch durch unsere Investition in den Netzausbau sind wir bestens aufgestellt für die weitere Neukundengewinnung."

Investition in weiteres Wachstum – Netzausbau im Plan

Im ersten Halbjahr 2007 beliefen sich die gesamten Investitionen auf 91 Millionen Euro gegenüber 53,6 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2006. Davon entfielen 12,5 Millionen Euro auf einmalige Investitionen für den Ausbau der Netzabdeckung. Insgesamt hat Versatel im ersten Halbjahr dieses Jahres 133 Hauptverteiler ans Netz angeschlossen und konnte somit seit dem Jahresende 2006 die Reichweite seines Netzes um 1,2 Millionen auf über 9 Millionen Haushalte erhöhen. Versatel bietet seine Dienstleistungen nun in über 200 Städten an. Von den verbliebenen 78,5 Millionen Euro waren mehr als 80 Prozent durch das Wachstum der Kundenbasis in allen Geschäftsbereichen getrieben.

Im Sommer startete außerdem die Kooperation mit dem Mobilfunkanbieter E-Plus. Neben der Zusammenarbeit auf Netzebene umfasst die Partnerschaft auch eine Vertriebskooperation. Dazu Knauer: "Mit den guten Ergebnissen im Privatkundensegment sehen wir unsere Produktstrategie bestätigt. Mit preisgünstigen DSL- und Telefonie-Komplettpaketen aus einer Hand zum Pauschaltarif und zu transparenten Konditionen tragen wir den Wünschen der Kunden Rechnung. Darüber hinaus sprechen die positiven Ergebnisse auch für die Nachhaltigkeit unserer Vertriebsstrategie. Wir haben im ersten Halbjahr insbesondere den Ausbau von eigenen Partner-Shops, welche für uns einen der wichtigsten Vertriebskanäle darstellen, forciert und erhöhen damit die für Kunden wichtige Präsenz vor Ort und die Bekanntheit der Marke."

Ausblick

Im Vergleich zum abgeschlossenen Geschäftsjahr 2006 plant Versatel eine weitere Steigerung des Umsatzes. Aufgrund des verschärften Wettbewerbsumfeldes wird das Umsatzwachstum jedoch schwächer ausfallen, als im Lagebericht 2006 angenommen: Versatel plant aus heutiger Sicht im Geschäftsjahr 2007 einen Konzernumsatz in Höhe von 680 Millionen bis 700 Millionen Euro zu erzielen. Infolge des abgeschwächten Umsatzwachstums wird auch die im Lagebericht 2006 erwähnte leichte Steigerung der EBITDA-Marge für das Geschäftsjahr 2007 nicht erreicht werden, Versatel erwartet aus heutiger Sicht vielmehr im Vorjahresvergleich einen Rückgang. Versatel geht nach wie vor davon aus, seinen DSL-Privatkundenbestand deutlich erhöhen zu können.