Schlaflos

Amtlich: Nächtliche Handynutzung fördert Übermüdung

Belgische Universität untersucht Auswirkungen auf Schüler
Von Ralf Trautmann

Handynutzung nach dem Zubettgehen fördert bei Schülern die Übermüdung am Tag. Die Erkenntnis klingt nicht überraschend, wurde jetzt allerdings auch wissenschaftlich durch eine Studie der Katholischen Universität Leuven in Belgien belegt. Die Erhebung untersuchte die Effekte des nächtlichen Telefonierens und Simsens nach einem Jahr und wurde im Fachblatt Journal Sleep veröffentlicht. Das Jugendliche auch nachts auf ihr Handy nicht verzichten wollen, wurde indes schon mehrfach untersucht.

Insgesamt nutzten nur 38 Prozent der befragten Schüler ihr Handy nach dem Zubettgehen nie. Eine signifikant erhöhte Müdigkeitswahrscheinlichkeit ließe sich dagegen unabhängig von der Häufigkeit der nächtlichen Nutzung sowie der Uhrzeit nicht vermeiden. Allerdings gebe es durchaus Unterschiede: Wer das Handy weniger als einmal im Monat nach dem Zubettgehen nutzte, erhöhte die Wahrscheinlichkeit schwerer Müdigkeit um den Faktor 1,8. Bei einer Nutzung weniger als einmal pro Woche stieg diese um den Faktor 2,2, bei durchschnittlicher Verwendung einmal pro Woche um 3,3. Wer gar öfter als einmal pro Woche das Handy nach dem Zubettgehen nutzte, erhöhte die Wahrscheinlichkeit, sehr müde zu sein, um den Faktor 5,1.

Auch die Uhrzeit spiele eine Rolle: Wer direkt nach dem Zubettgehen noch das Mobiltelefon verwendete, erhöhte die Müdigkeitswahrscheinlichkeit um den Faktor 2,2. Bei ausschließlicher Nutzung zwischen Mitternacht und 3 Uhr morgens erhöhte sie sich um den Faktor 3,9, bei Nutzung über die ganze Nacht verteilt allerdings lediglich um den Faktor 3,3, was aber wohl auf die Tücken einer statistischen Erhebung zurückzuführen ist.

Durchgeführt wurde die Erhebung unter 1656 Schülern in verschiedenen Gruppen, deren Durchschnittsalter bei den Jüngeren bei 13,7 Jahren und den Älteren bei 16,9 Jahren lag.